Archiv für das Jahr: 2017

strawanzen

Angeregt durch die Wolfsfrau und dem Blättern in Büchern, die die Herkunft von Wörtern und Redewendungen beschreiben, bin ich an das Wort strawanzen erinnert worden. Mein Gott, war das eine unbeschwerte und freie Zeit. Jung waren wir, sehr jung…Was tun wir heute noch?… Gehen wir strawanzen…durch die Stadt…zun Buaßkreiz…oder s’Wiesenwegele…Bankl sitzen…ratschen und schaugen…und dann wieder zufrieden heim gehen. Strawanzen ist auch mit Hermann über Land fahren…schauen, staunen, schweigen, einkehren, Rast machen.
Das Wort kommt – eh klar – aus dem Italienischen: stravagare und hat den Vagabund in sich und ist außen rum. Es wird Zeit, wieder einmal so richtig strawanzen gehen.

Aus dem Lebensgepäck

Es erfüllt mich jedes Mal mit Freude und Dankbarkeit, wenn ich so in meinem Lebensgepäck stöbere und dann immer wieder finde, was ich gerade brauche. Aus “Die Wolfsfrau” von Clarrisa Estés

1. Essen
2. Ruhen
3. Spielerisch arbeiten und herumstreunen
4. Loyal sein
5. Kinder großziehen – oder Hunde, oder Katzen, oder Küken, oder Pflanzen….

6. Im Mondlicht tanzen
7. Ohren haarfein einstimmen
8. Knochen ausgraben
9. Lieben und sich lieben lassen
10. Oft und kräftig aufheulen.

Die Autorin empfiehlt, wenn man gerade schwer zu kämpfen hat, mit Punkt 10 zu beginnen.

Hundertsassa!

Die Abfahrt mit der Rodel ist immer besonders – die Hunde laufen so schnell sie können, am liebsten direkt bei der Rodel. Dabei passiert Emma dann, dass sie hin- und hergerissen ist: auf mich und Vega warten — dann fährt aber Eva davon! Also: nix wie nach, in 6 Sekunden von 0 auf Hundert!!

Das alte Kanapee

hat schon lange einen eigenen Blogbeitrag verdient, aber darauf muss es jetzt noch ein wenig warten. Jetzt dient mir dieses Foto für eine weitere Erkenntnis dieser letzten Monate. Viele Stunden des Leidens, des Duldens und der Heilung habe ich auf dieser Liegestatt verbracht und gefühlt hundert Mal gehört: Das braucht halt Geduld…du mußt Geduld haben..
Passend dazu, wenns grod amol leicht geht, ein Eugen Roth (Alle Rezepte vom Wunderdoktor)

Zeit heilt

Zwei Gundrezepte kennt die Welt:
Zeit heilt, und, zweitens, Zeit ist Geld.
Mit Zeit, zuvor in Geld verwandelt,
ward mancher Fall schon gut behandelt.
Doch ist auch der nicht übel dran,
der Geld in Zeit verwandeln kann
und, nicht von Wirtschaftsnot bewegt,
die Krankheit – und sich selber – pflegt.
Doch bringts dem Leiden höchste Huld,
verwandelst Zeit du in GEDULD!

Bestand haben vor dem eigenen Gewissen

und vor der Mitwelt.

Sieben Kategorien nennt Erwin Kräutler in seinem Buch “Habt Mut zum Frieden” um ein Leben in diesem Sinne zu bedenken oder zu führen.

Immer wieder greift er dabei auf Schriftstücke von Papst Franziskus zurück, erläutert und ergänzt diese. Beeindruckend die Klarsicht und die Kenntnis des Jesuiten, was die Schwächen und die Stärken der Menschen ausmacht.

Bei manchen Sätzen schüttelt und ekelt es mich. Zu viele Bilder, Momente, Erinnerungen und Beispiele des Alltags fallen mir dazu ein.

Obwohl ich diese Schriftstücke schon seit geraumer Zeit kenne, entdecke ich immer wieder Aussagen, die ich so noch nicht gelesen habe. Die Krankheit von Feiglingen…Das Wort FEIG hat mich einige Zeit beschäftigt,der Grimm hat mir wieder einmal weiter geholfen. Nix Feines ist  diese Feigheit, die Furcht bestimmt (furchtsam), sie richtet sich von jeher gegen das Leben und damit bis heute großen Schaden an.
Und Frieden bleibt Utopie – mit Menschen, die Feigheit zum Lebensprinzip erklärt haben.

Und für dich Angelika, sei dieser Eintrag die Mahnung, die sich in den Monaten der Reinigung und der Klärung gezeigt hat:
Mach die Feigheit eines Menschen nicht mehr zu deiner Sache – es ist ihre Entscheidung.
Ein Fürchtscheißer, wie wir es in unserer Kindheit oft benannt haben, will ein Fürchtscheißer sein.

Und, verlass dich nicht mehr auf feige Menschen, denn dann bist du verlassen.

Und bleib dabei: Bestand haben vor dem eigenen Gewissen und vor der Mitwelt.

Wuchteln mit ålter Marmelad

Ja, ich habe vorher noch nie Wuchteln (so sagt man bei uns zu Buchteln) gemacht. Da hatte ich Respekt davor, weil erstens: Germteig und zweitens: Füllen. Ersteres sowieso schwierig bzw. aufwendig (Dampfl oder nicht Dampfl?) und zweitens weil: was rinnen kann das rinnt — nämlich raus (Murphys Gesetz). Dass das eigentlich ein Projekt zum Aufbrauchen alter Marmelade war hat mich zuversichtlich gemacht, weil die ist eher gummiartig und verhüpft höchstens irgendwohin, zumindest die eine Sorte, mit der wollte ich beginnen.

Dann aber gleich gscheit mutig und das Brutal-Rezept mit dem Backautomaten auf die Spitze getrieben: nicht einmal darüber nachgedacht, was denn jetzt vielleicht sinnvollerweise als erstes reinkommt sondern einfach: alles rein in den Topf (nämlich für die Mohnbuchteln: 100 ml Milch, 15 g Germ, 320 g Mehl, 70 g gequetschter Mohn, 130 g Zucker, 120 g Butter, 2 Eidotter, 1 Ei, 1 EL Rum, 1 Prise Salz; für die “normalen” Buchteln: 300 g Mehl, 20 g Germ, 40 g Zucker, 200 ml Milch, 1 KL Salz, 2 Dotter, 40 g Butter) und das Germteigprogramm mit 15 Minuten vorwärmen und dann Kneten laufen lassen. Tatsächlich wurden das schöne Kugeln, die ich in einer zugedeckten Schüssel dann gemütlich gehen lassen konnte. Nach gut einer Stunde dann daraus  eine Rolle formen, Stücke schneiden, breitdrücken und mit einem Marmeladehäuferl besetzen. Dann zu einem Stück schließen — das ist das eigentlich schwierige aber auch da bin ich recht wild gewesen – irgendwie halt, wird sich schon ausgehen. In zerlassener Butter rundherum wälzen und auf Blech oder in Auflaufform einordnen. Bei 200°C waren die bei mir schon nach 25 Minuten so braun, dass ich sie aus dem Rohr nahm.

Und es ist sich ausgegangen, gerade die mir bis dahin unbekannten Mohnbuchteln (mit Powidl) waren besonders gut, auch die normalen (mit grandiosem Scharzribiselgummgelee) waren herrlich, hielten gut zwei Tage frisch und waren auch danach noch ein Eintunkfreude (in den Kaffee) bzw. eine feine Ergänzung zum Rotwein (ja!).

 

Impressionen Jänner 2017

Winterblüten

Das Knospen und das Aufblühen in den Wintermonaten vermittelt mir immer aufs Neue das Wunder der Natur.

Was haben Rügen und Zöblen gemeinsam?

Gånz guate Såchen zun essen und zun trinken.

UND wenn Hermann einkaufen geht, dann werden wir immer wieder mit guten Lebensmitteln verwöhnt. Die Leberwurst vom Käthrer, einem Hofladen in Zöblen, der Teil einer ansehnlichen Landwirtschaft ist, hat es uns seit einiger Zeit schon angetan. Prädikat: Sehr Gut

Das Bier war in meinem Adventkalender und kommt aus Rügen. Alleine die Zeichnungen auf den Verpackung sind es wert, vom Geschmack ganz zu schweigenn. Kraft tanken über den Winter… Feierabend genießen…gustieren.

Am besten nur wundern

und das Beste drausmachen. Was soll ich denn zu dem leidigen Thema HXYZFUNZENVIRUS sagen. Wer sich informiert, wer selber denkt, der weiß schon längst Bescheid. Nutzt nichts, Österrreich glaubt wieder einmal, dass sie das Geflügel einsperren muss – oder eben überstallen. Die Klockerei lässt ihrer Kreativität freien Lauf und trinkt ein entsprechendes Bier, das uns Gabi aus England mitgenommen hat.

Pasta Madre Teil 2 (Sauerteig)

Nach einigen Überlegungen haben wir uns für zwei Versuche entschieden. Einmal Quitte und einmal Schlehen. Die Grundidee der Pasta Madre ist es, eine Mutterhefe aus der Umgebung zu gewinnen. Aus dem eigenen Garten oder dessen Früchte. Somit ergibt es einzigartige Backwaren – kein Brot, keine Pizza…. schmeckt dann so, wie eben das eigene Brot, die eigenen Backwaren. Laut der Geschichte gibt es eine Pasta Madre, die bereits 65 Jahre alt ist, aus Erde gezogen wurde, einen Namen hat und bereits an Generationen weitergegeben wurde.

Unsere ist aufgegangen und wird jetzt täglich gefüttert. 50g Mehl und 50g Wasser, das ganze dann bei einer konstanten Temperatur zwischen 24-26° gehen lassen. Am Mittwoch können wir das erste Mal damit backen.

Im Feld

sind wir da gemeinsam, wir waren da die letzten Wochen öfter, der Mäuse wegen. Aber der zweite Grund war immer auch die Gelegenheit für eine schnelle Feld-Runde. Da merkt man den beiden ihr Schäfergemüt an: während Emma das ganze große Feld in einem gescheiten Tempo umrundet, läuft Vega immer nur ein paar Meter (die aber so flott wie schon lange nicht mehr) und blickt dann rund um sich – prüft in alle Richtungen, läuft dann wieder ein Stück, bleibt stehen und schaut wieder.

Da ist sie dann ganz versunken, schaut und wittert und ich kann ein Foto machen, weil ich gar nicht interessant bin.

Am und im Archbach

Und ich schaffe immerhin schon die Ebene und das Gestrüpp.

Drei strahlende Gesichter

sind heute am frühen Nachmittag in der Klockerei eingetroffen. Hermann war mit den Hunden eine kurze Skitour auf unseren “Hausberg”.

Vega ist nach einer langen Phase der Erholung und der Regeneration wieder recht fit.

Am Umkehrplatzl

So gelaufen ist sie schon lange nicht mehr.

Immer in Hermanns Spur. Super Mädl!

Emma wie sie leibt und lebt. Ich sag es LAUUUUUUUT, dass ich euch lieb…

Zu diesem Bild braucht es wohl keine Worte. Wenn man so angestrahlt wird, geht das Herz über und geteilte Freude ist dreifache Freude.

Che sera, sera

bei so vielen Köstlichkeiten und Kostbarkeiten,

bei so viel Humor und Herz,

bei so vielen Talenten und Fähigkeiten,

Bei so vielen Menschen, die mir und uns so gut tun.