Wie der Herr – so s Gscherr, sagt man bei uns. Und: die Wege des Herrn sind unergründlich. Die seiner Angestellten, wie die des heiligen Franziskus, dem Schutzpatron der Tiere, auch. Und so kam es, dass ich – gegen meinen Willen – von Franziskus auserkoren wurde, für seine lieben Tiere einen Kuchen zu backen. Und das kam so:
Es begann alles damit, dass uns die liebe Petra ein “Franziskusbrot” zukommen ließ, einen Kettenkuchen, von dem man nach einer mehrtägigen Fütterei schließlich drei Viertel (samt der Anleitung) verschenkt und den Rest selbst bäckt (dass der früher einmal Hermann hieß hätte mich schon aufmerksam machen können).
Also hat Angelika gehegt und gefüttert, dann haben wir geteilt und vorgestern am Abend war es dann endlich so weit: die letzten Zutaten dazu (mit Venchi Schokoladenbröseln!) und rein in eine Kastenform. Da stand zwar was im Rezept mit “die Form mit Backpapier auslegen” aber da war ich natürlich viel gescheiter und verkündete: bei dieser beschichteten Form hüpft der Kuchen praktisch von selbst raus! Angelika hat mich noch gefragt, ob ich mir sicher sei. Aber ich: nicht einmal drüber nachdenken. Klar. Franziskus war schon am Werk, hat sich vermutlich schön amüsiert beim Zuschauen.
In der Früh dann: ein bisschen lockern am Rand, umdrehen und stürzen! Be-Stürzung! Nur die Hälfte bricht in unregelmäßigen Teilen heraus, der Rest bleibt drin. Frustriert papp ich das wieder irgendwie rein, in der Hoffnung, dass sich das irgendwie selbst heilt. Nix Heilung: kein einziges ganzes Stück kriegt man raus, rausmurksen kann man irgendwas, am besten funktioniert aber die Mach-gleich-hennengerechte-Brösel-draus-Methode.
Allerdings schmecken die Brösel sehr, sehr gut. Die Hennen haben sich jetzt heute außerordentlich gefreut. Und, bild ich mir ein, ein paar hab ich grinsen gesehen. Zwischen dem Kuchenpicken.