Meine erste Tarte Tatin war von Ottolenghi mit Karotten – und war herrlich (muss ich bald wieder machen). Daher hat mich dieses Wochenmarkt-Rezept nicht erschreckt, eh schon klar: am Boden der Pfanne Karamell und so weiter.Und doch war das (und ich koch ein neues Rezept IMMER genau nach Anleitung) dann ein bisschen anders – nämlich viel leichter zu machen. Als erstes wird Blätterteig verwendet (ja, ich weiß; zu den Kommentaren zu diesem Rezept später), also keine Arbeit, und die Anleitung für’s Karamell hat mich überrascht. Oft schon hab ich Karamell gemacht, nicht selten aber wurde die flüssige Masse zu dickflüssig und zu schnell hart, eine Stresspartie.
Die dickbodige ofenfeste Pfanne macht’s möglich und der Ansatz, Karamell nicht aus Zucker und Butter sondern aus Zuckerwasser zu machen macht alles spielend leicht. Die Butter wird dann einfach eingerührt.
Hier nun also das Rezept aus der Zeit, hier (siehe Beitrag) wie dort (online; in der Zeitungsbeilage ist schon eins) leider (oder vielleicht eh gut: das ist nämlich verwirrend: dicke Apfelstücke mit unsichtbarem Karamell) ohne Bild, mit kleinen Anpassungen:
Tarte: 250 g Blätterteig, 600 g Äpfel
Karamell1: 100 g Zucker, 4 EL Wasser karamellisieren, 40 g Butter einrühren – Äpfel (dünn! geschnitten) reinschichten, Teig drauf, am Rand andrücken, 45 Minuten bei 170° ins Rohr (bei mir; Original: 30 Minuten?); noch lauwarm stürzen
Karamell2: wie 1), aber mit 1/8l Sahne aufkochen und dann erst Butter kalt einrühren. 1/2 TL Meersalz (aus der Mühle, nicht rieselfein!) dazu.
Alles lauwarm mit griechischem (fettem! das ist wohl eh schon Wurscht) Joghurt servieren!
Die Kommentare zum Originalrezept sind von sehr unterschiedlichem Nutzen: dass sich die Tarte mit dem Karamellrand nur lauwarm leicht aus der Pfanne stürzen lässt, ist gleich offensichtlich. Dass die Apfelblätter sich leichter regelmäßig schlichten lassen, wenn sie dünn sind, war mir erst nach Ansicht meines Apfelgebirges klar. Und dass Mürbteig originaler wär, stimmt wahrscheinlich, aber falsch ist der Blätterteig auch nicht. Und dass Äpfel mit Salz ungenießbar wären…Unsinn.
Der herrlichste Apfelkuchen meines Lebens und das sensationellste Karamell(2) meines Lebens – kann man auch so als Sauce über allerlei gießen oder pur stibitzen!