Von Andrea erreichte uns heute die freudige Nachricht, dass es Ultimo und Lena, die wir vor Monaten ins Walstertal vergeben haben, SEHR gut geht:
Liebe Klockerei – Bewohner,
ich darf euch mitteilen, dass Ultimo und Lena seit dem 6. Oktober stolze Eltern von 7 aufgeweckten Kücken sind.
Die beiden sind putzmunter, und durften ihren ersten Sommer im Walsertal, bei jeder Gelegenheit auf den umliegende Wiesen “herumluckeln”.
Gerade in diesen für uns schweren Zeiten ist das ein Gruß vom Leben – und zwar schon wieder ein vielfacher – Danke!
Die Ereignisse der letzten Tage haben mich ins Sinnieren gebracht.
Ins Sinnieren über den OKTOBER! Dieser Monat beinhaltet viel von dem, was ich als Teil unserer Werte- als Teil unseres Lebens bezeichne!
Zu Beginn gibt es Gedenktag an den Hl. Franziskus. Eine außergewöhnliche Erscheinung in der Geschichte. Die Brutalität eines Krieges hat ihn in eine Radikalität ( kommt von radix= die Wurzel) gegenüber der Welt und des Glaubens geführt. Er hat in den Tieren die Geschöpfe Gottes erkannt mit denen er Zwiesprache halten konnte. Sein Sterbetag wurde zum Welttierschutztag erklärt. Damals wie heute werden Tierschützer in die verrückte Ecke gestellt und in Österreich sogar vor Gericht gezerrt.Von einer Tierethik sind wir in diesem Land noch weit entfernt. Tiere wurden zu Lebensmitteln “gemacht”. Oder zum “Plüschwesen”. Wir versuchen im Umgang mit “unseren” nichtmenschlichen Tieren ihnen als fühlende Wesen gerecht zu werden.
Der nächste Gedenktag im Oktober ist ERNTEDANK. In jedem Essen, Einkochen, Backen, Einlegen, Trocknen und Verwerten versuchen wir diese Dankbarkeit zu leben. Das heurige Symbol für diesen Dank ist ein großer Kranz, den ich aus den abgeschnittenen Weinreben gebunden habe.
Ja und am Ende feiert die Reformation noch ihren Festtag und geleitet in den NOVEMBER, der mit Allerheiligen und Allerseelen beginnt. Jetzt bin ich beim Ausgangspunkt meines Sinnierens angelangt.
Dieses ALLERSEELEN, das ich in Kindheitstagen nicht sehr gerne mochte. So oft war es kalt am Friedhof, so oft gab es Tränen und Trauer. Und das Stehen am Grab war manchmal so lange!
Dennoch erinnere ich mich mit einem Gefühl der inneren Ruhe und des inneren Friedens daran.
Gefreut habe ich mich immer aufs Zusammensitzen nachher in Omas “Kuchl”. Da waren immer alle da und es hat immer etwas das “LEIB UND SEELE ZUSAMMENHÄLT” gegeben.
Da wurde mir auch gleich wieder warm und in den Geschichten, die erzählt wurden, im Erinnern an die Verstorbenen hat die Trauer dem Lachen Platz gemacht.
Im vergangenen Jahr sind viele Hühner von uns gegangen. Und hier ist jetzt der Raum um sich ihrer in aller Dankbarkeit, Liebe und Verbundenheit noch einmal zu erinnern:
Berta, die am Tag der Verhandlung (zeitgleich) gegangen ist
Salvatore, der seiner Liebe in der Auferstehungsnacht nachgegangen ist
Zipi, unsere Kleinste
Audrey, unsere Freche
Lucia, meine Lichtbringerin
Olga, unsere mutigste Mama
Notburga – keine 3 Monate alt
Ella, die innerhalb weniger Stunden eingeschlafen ist
Teresa und Hilde – beide von heute auf morgen- wie man so sagt
Am Samstag noch ein Erdbad in der Sonne und Montag morgen nicht mehr da.
Es dauert immer ein paar Tage bis das Wehklagen verklungen ist, bis ich den Lauf des Lebens wieder annehmen kann, bis die Tränen wieder versiegen, bis die Wunden heilen und vernarben.
Und ganz im Sinne von “DER STEIN, DER IN DEIN LEBEN FIEL, HAT EINEN TIEFEN SINN. WENN DU IHN NICHT VERSETZEN KANNST, SOLLST DU IHN ÜBERBLÜHEN” finden alle unsere verstorbenen Hennen ein Platz in einem Blumentopf( immer zu zweit, damit sie nicht so alleine sind).Echinacea, Enzian, Akelei, Rosen, Hauswurz, Kräuter, Stiefmütterchen, Gänseblümchen und Gräser blühen in den Töpfen und erinnern uns an sie
Was bleibt ist Dankbarkeit, dass sie da waren, die Liebe, die sie uns gegeben und da gelassen haben und ihr Duft-HENNEN RIECHEN SO GUT!!