Mangalitza Sugo

Unser zweites Glasl von Max Stiegl: nur mehr ein paar Spaghetti dazu und man hat gekocht! Bis auf etwas Muskat schmeckt man kein anderes Gewürz, es sind auch keine Tomaten dabei: Sugo pur, wunderbar!

Max Stiegl in Purbach: kocht für uns alle!

“Halten wir zusammen, damit wir beide nicht verhungern”

Dieser Satz in der Notiz am Ende der Seite von Gut Purbach hat mich sofort gefangen. Am Montag bestellt und — trotz der großen Nachfrage — am Freitag geliefert. Nett in Papier eingepackte Gläser, eines war beim Transport umgefallen und ließ sich leicht öffnen: da musste ich unfreiwillig kosten: ——–!!! (Fehlende Worte). Vor vier Jahren waren wir in Purbach, wir haben unvergessliche Eindrücke mitgenommen aus den paar Orten rund um den Neusiedlersee, die wir damals besucht haben.

Daher gibt’s heute, am Palmsonntag, eben diese böhmische Rindsroulade mit den restlichen Tagliatelle von gestern. Die Portion (ohne Beilage) ist für einen reichlich, für zwei etwas knapp: für die verlangten Preise immer noch sensationell, alles ist bio, und der Koch vom Gault-Millau mit drei Hauben bewertet.
Angelika fand sie zu sauer, zu sehr nach Essig schmeckend. Ich fand die Soße sehr gut, die hatte ich ja schon gekostet. Das Fleisch aber war, trotz bio, nicht überwältigend, eher a bissl zaach. Das vom Hofladen unseres Vertrauens ist wesentlich besser. Weitere Kostnotizen folgen!

Zum Geburtstag ins Kaffee

Zu meinem Geburtstag hab ich von Eva einen “Das Kaffee“-Gutschein bekommen, ein Gori-Frühstück mit einem kleinen Bio-Weizen. Und an diesem Tag endlich eingelöst, etwa sechs Monate später. Herrlich, wie schon so einige Male!

Muscheln aus Strunjan in der Trattoria Susič

Unsere Unterkunft im heurigen Sommer in Slowenien nahe der Küste bei Strunjan hatte auch den unglaublichen Vorteil, dass man zu Fuß zu einer von außen eher unscheinbaren Gaststätte gehen konnte. Natürlich hoffte ich, Muscheln oder Fisch zu bekommen, aber meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Erst in den Tagen darauf wanderten wir die Bucht entlang und sahen die riesigen Muschelfarmen, mit denen die Restaurants hier versorgt werden.

Besonders Gerichte mit frischen Muscheln sind unglaublich gut, die beiden offenen Weine, besonders der Refosco, gut und günstig. Die drei Kellner, zwei davon haben das Lokal übernommen, sind freundlich, flott und kompetent: Svonko verrät nicht nur das Rezept sondern auch gleich Tipps bei Pannen (versalzen? Brot mitkochen oder evtl. etwas Zucker). Und den Grappa danach hat er dann eigenmächtig durch einen abenteuerlich grünen Kräuteransatz ersetzt, den muss man trinken, sagt er, heißt “Ruta” und die Kräuter (selbst gesammelt) bringt er gleich auch. Weinraute, haben wir dann gleich nachgesehen. Bitter, aber bekömmlich!

Keine Hintergrundmusik (Danke!!), sehr familien-, kinder- und hundefreundlich, so gemütlich dass wir in dieser Woche jeden Tag hingegangen sind. Ach!!

Slow Food in der Steiermark: der Jagawirt

Die Anregung für unseren heurigen Urlaub war ein Artikel im Slow Food Magazin aus dem April 2014: “Von Grubenkraut, Käferbohne und Sulmtaler Huhn”. Wir wollten auf jeden Fall auch Graz besuchen, vor allem aber Ruhe und Entspannung finden und gut essen: der Jagawirt in der Nähe von Stainz bot sich da perfekt an.
Wir hatten schon beim Ankommen die Gelegenheit, den riesigen Kräuter- und Gemüsegarten, der hier als Permakultur gepflegt wird, zu besichtigen. Den verschiedenen Freiland-Wald-Schweinen, die hier artgerecht und mit viel Zeit aufwachsen dürfen, sind wir gleich bei der ersten Spazier-Runde um unser kleines “Gartenhaus” begegnet (allerdings haben Emma die hier freilaufenden Hasen wesentlich mehr interessiert, die herrlich kletternden neugierigen Ziegen weniger).
Das alles ist eine Grundlage für das, was hier gekocht wird: aus dem eigenen Garten, aus eigener Haltung. Die perfekte Ergänzung dazu sind eine herrliche Auswahl aus Weinen, manchmal vom Winzer “gleich då unten”, auch ein Bier vom Brauer aus St. Stefan ob Stainz (das wär dann “a bissl weiter då unten”) ist zu bekommen. Genau so haben wir uns das vorgestellt.
Trotzdem waren wir vom Gebotenen mehr als überrascht: was die Chefköchin Monika mit ihren zwei Köchen in der Küche jeden Tag wieder für uns zauberte, übertraf alle Erwartungen. Die fein überschaubare Karte (wir schafften es in einer Woche trotzdem nicht, alles zu probieren) enthält ein Schmankerl nach dem anderen. Natürlich Waldschwein in vielen Varianten, aber auch Vegetarisches war einiges geboten, die Nachspeisen dann wieder ganz anders außergewöhnlich und jeden Tag frisch und neu gebacken (die Mangoldtorte – nach das Haus- und Geheimrezept – haben wir erst zum Schluss gekostet). Aber bereits beim Frühstücksbuffet merkt man, wo man sich befindet: das Rührei mit Kernöl wurde vom ersten Tag an fixer Bestandteil; wer’s mag (und wir sind beide eher beim Pikanten, auch beim Frühstück) konnte auch schon in der Früh ein Schmalzbrot genießen.
Dass dann die gesamte Belegschaft gemeinsam mit Wirt und Wirtin sich flott und trotzdem gemütlichst um unser aller Wohl kümmerte, war mehr als herrlich. Paradiesisch!
PS: Dem Schilcher-Tresterbrand vom Senior-Chef war Angelika sofort zugetan, das herrliche Salz-Karamell-Eis war mehrmals krönender Abschluss!


Sehr gut vorbereitet und noch besser gelaufen

Vortag, 10:30: die Zeiten für alle Zwischenstopps werden fixiert.
Vortag, 11:00: alle verfügbaren Kühlakkus sind eingefroren.
Vortag, 19:00: der Hänger vom Ritschi geholt. Test, alle Liachtln tun was sie sollen. Er gibt mir auch zwei robuste Gurten mit, meine kleinen schauen dagegen aus wie aus einem Überraschungsei. Übungskurven am Plansee-Parkplatz. Läuft perfekt nach. Wenn ich überhaupt was davon sehe.
Vortag, 20:30: der Hänger ist beladen. Fast alles, bis auf zwei Kleinteile hat Platz. Die Expertin, Angelika Frächterstochter, nimmt den Hänger anstandslos ab.
06:00: Getränke (Tee, Zitronenwasser, Kaffee-Limonade) werden zubereitet.
07:00: Abfahrt, es wird der heißeste Tag Tirols werden: 37°C.
07:15: Eva abgeholt.
08:30: Pakete in Imst abgegeben.
08:50: Beim Glatzl in Haiming einen 25 kg-Sack Roggen abgeholt.  
09:30: Ankunft in der Studenten-WG in Innsbruck. Schmal und steil, verwinkelt. Immer mehr Vertrauen zum Fahren mit Hänger. Mit vereinten Kräften Ausladen. Wohnungsbesichtigung — sehr schön! Weiter nach Telfs.
11:30: Ankunft in Telfs, Hänger ab, Eltern rein, Fahrt zur Ropferstub’m vorbei an persönlich-historischen Orten.
11:45: Platzerl mit Talblick ausgesucht (sehr kleiner Tisch :-), Essen ausgesucht und sehr genossen. Beide Fische sehr empfehlenswert, der Affogato traumhaft, insgesamt wird mit a bissl Herumtauschen jeder satt.
14:50: Aufbruch, die Hitze ist brütend. In Telfs wieder den Hänger dran und mit 6 Kanthölzern aus Lärche, die Papa besorgt hat, beladen. Damit werden die Schäden an der Terrasse nächste Woche repariert werden. Feine, gemütliche Heimfahrt, die Klimaanlage ist zum Küssen.
15:50: Wieder zuhause, Ausschnaufen, Ankommen.
17:00: Ich bringe den Hänger zurück, gemeinsam mit einem Sackl Schlipfkrapfen (noch unbekannt!).
19:00: Ursprünglicher Essenplan beim Anblick der Kaspressknödel, die wir von Mutti bekommen haben, sofort verworfen. Natürlich diese Knödel, zu Hühnersuppe-Wasser und mit Lollo-Rosso zu Land!
??:??: Nur mehr liegen, glücklich und zufrieden.

Der Löwenhof in Schongau

Wenn man nach einer Gaststätte Ausschau hält, ist der Name Löwenhof nicht unbedingt vertrauenserweckend: umso größer ist dann die Überraschung: ein kleiner, romantischer Innenhof, gepflastert, mit Efeu und Wein bewachsene Mauern, kleine Tische, ein Brunnen. Sofort fühlt man sich wohl, freundlichst wird man empfangen und die Zeit bleibt stehen. Verweilen, den Ort genießen (eine ehemalige Apotheke) und auch noch bekocht werden, ein kleines Paradies.
Eine kleine Speisekarte (warum mehr: das Gebotene ist sensationell; der Teil mit den Getränken ist beachtlich) bietet genug Anreiz, dass die Wahl schwer fällt: die Rohnen-Ravioli auf der Tageskarte werden von den Burgern knapp überboten, ein Kichererbsen-Gemüse-Frischkäse-Burger und ein Angus-Rind-Burger mit Spargel-Hollandaise sind dermaßen fein, dass eine Zeit lang nur mehr wenig gesprochen wird, der dazu servierte Salat ist gefühlvoll gewürzt. Urlaub. Dass es dann noch eine große Auswahl an guten Geistern und hierzulande kaum zu findende Mischungen (Whisky sour) gibt, ist eine Draufgabe.

Orta San Giulio: Leon d’oro

Es ging sich gemütlich aus noch einmal in Orta essen zu gehen: im Leon d’oro waren wir noch nicht, die Lage direkt am See ist verlockend genug, die Küche in unseren Führern hochgelobt: also — natürlich waren Hunde kein Problem — wurden wir an einen gemütlichen Tisch gesetzt, studierten die Karte und genossen den letzten Abend: als Vorspeise ein Tris von Seefischen bzw. eine unglaubliche Zwiebelsuppe, als zweiten Gang Ravioli mit Fisch gefüllt und ein Topinambur-Flan. Wir wollten zwei Gläser Franciacorta dazu trinken, der freundliche Kellner überzeugte uns zu einer Flasche (die praktisch gleich viel kostete) und servierte die Tragtasche zum Mit-nach-Hause-nehmen gleich mit. Ach!

Campo de’ Fiori

Das war unser erstes Ziel am Samstag: ein berühmter, relativ kleiner Markt, auf dem vor allem frische Lebensmittel von Bauern angeboten werden, in der Mitte des Platzes steht die große Statue von Giordano Bruno, der hier 1600 als Ketzer hingerichtet wurde.

Wir aber haben uns gleich ein feines Platzerl am Rand gesucht und verkostet und gerastet, ein bisserl gschaut und die Atmosphäre genossen. Der Negroamaro del Salento “12 e mezzo” der Cantina Varvaglione südlich von Tarent, den wir getrunken haben, war so gut, dass wir gleich eine Flasche mitgenommen haben — die haben wir leider auch schon getrunken!

GiaNdo — pizza e cucina

Wir haben es mit unserer Unterbringung in Rom wirklich gut getroffen: die Pizzeria GiaNdo mit Tischen im Freien an der sehr ruhigen Straße — nur ein paar Schritte entfernt, was vor allem nach dem Essen sehr angenehm war. Eine riesige Auswahl, eine gute Pizza, vor allem aber eine gemütliche, ruhige Atmosphäre. Zweimal waren wir dort, in Erinnerung geblieben sind neben der freundlichen sehr aufmerksamen Bedienung vor allem eine Nachspeise: der beste affogato unseres Lebens!

Ristorante Passetto bei der Piazza Navona

Das Ristorante Passetto hat eine lange Vergangenheit:  es wurde 1860 gegründet, wurde von Berühmtheiten wie Liz Taylor und Richard Burton besucht, und hat eine bewegte Gegenwart: im Moment ist die Webseite im Aufbau, als wir dort waren, war sie noch aktiv — und hat auch damals auf ein anderes Angebot verwiesen, das ungemein verlockend war: Kochkurse im Herzen von Rom: die gibt’s auf jeden Fall.

In einem Regenguss, der uns für die charmanten Versprechungen eines singenden Kellners, der uns einen warmen und trockenen Platz versprach, empfänglich machte, wurden wir nicht enttäuscht: das Ristorante servierte hervorragende Getränke (ein birra artigianale, darunter auch ein Weihenstephaner Vitus!) und sehr gutes Essen — die Spaghetti vongole blieben noch lange in Erinnerung …

Am sympathischsten waren aber das Team des Restaurants: inmitten der immer wieder auffrischenden Böen waren sowohl (gefühlte) Chef als auch Chefin — die Geschwister Marilena e Salvatore Barberi — tatkräftig am Werk und schauten auf ihr Restaurant und ihre Gäste: wir wurden freundlich bis zum Schluss bewirtet und genossen jede Minute!

 

Essen in der Trattoria Vinosus

Die letzten Male in Orvieto gehörte ein Besuch im Vinosus, wo wir unser Hochzeitsmahl hatten, einfach dazu.

Es war Mittag, für draußen zu kühl, daher das erste Mal innen, wo in einem kleinen Raum vielleicht acht Tische Platz finden. Wir waren die ersten, mit der Zeit kamen noch ein paar Gruppen dazu. Die Karte überschaubar, die Bedienung wie immer angenehm und kundig — die Weinempfehlung wunderbar.

Worauf wir Lust hatten und ein bisschen Neugier bestimmten die Auswahl: Angelika ein Kichererbsenpürree mit Garnele (sehr fein und zart), ich Sardellen, um Brotstäbe gewickelt, mit Broccoli (eine perfekte Kombination).

Danach nahm Angelika eine Bohnensuppe (drei verschiedene Bohnensorten, zum Niederknien) und als Hauptgang Cacio e Pepe (sehr gut, schafften wir auch zu zweit nicht mehr ganz; als Einstimmung auf Rom!). Ich traute mich über eine Taube — piccione all’orvietana, ein traditionelles Osteressen. Sehr intensiv, das Fleisch fast wie Wild, auch sehr dicht im Geschmack. Eine Nachspeise (Vin Santo mit einer herrlichen Creme und hausgemachten Keksen) war der krönende Abschluss.

11 Trappistenbiere

gibts weltweit (mit strengen Regeln für diese Bezeichnung). Vier davon haben schon den Weg in die Klockerei gefunden, das Quadrupel ist unser aktueller Favorit: das kleine Bier zum Tagesabschluss, zum Feiern des Gelungenen, zum Auslassen und Einstimmen: auf den Schlaf!

Faschings-Krapfen

Es gibt noch (mindestens) eine Bäckerei, die die Faschingskrapfen ernst nimmt: es gibt sie nur im Fasching, sonst nie. Als ob das nicht Grund genug wäre, die Vorfreude darauf zu genießen, sind sie auch noch ganz und gar nach allen Regeln der Kunst zubereitet.

Da ist jeder Bissen ein Genuss, die Marillenmarmelade schon fast zuviel des Guten! Wir brauchen da immer gleich eine ganze Lage (oder ein paar halbe Meter) weil die fanatischsten Faschings-Feierer bei uns sind Kater, Hennen und Hunde — ganz narrisch werden sie, wenn sie Faschingskrapfen auch nur riechen!

Gasthof Kronburg

Falls wir irgendwohin fahren, wo wir noch nicht gegessen haben, schaue ich immer zuerst, ob es dort ein Tiroler Wirtshaus gibt. Rund um Imst war da der Gasthof Kronburg nicht nur sehr naheliegend, sondern auch (persönlich) geschichtsträchtig. Und, obwohl ich fast 10 Jahre in Landeck gewohnt habe, war ich vorher noch nie dort!

Da waren dann natürlich die Speisen besonders interessant, die dieser Idee verpflichtet sind: Graukasnocken mit brauner Butter und Creme-Spinat, Krapfen mit Stanzer Zwetschken. Außerdem: Cordon bleu mit Speck und Graukäse und Salat mit gegrilltem Schafkäse in Parmaschinken und Mango-Chutney.

Ich mag Graukäse, insbesondere wenn er sehr intensiv schmeckt, und war sehr neugierig: das hat sich gelohnt, die Nocken haben kräftig danach geschmeckt und der feine Spinat war dazu die ideale Ergänzung. Beim Cordon bleu war ich noch gespannter — und vollkommen zufrieden: diese Kombination ist eher so intensiv wie Saltimbocca — und genauso herrlich! Der Schafkäse im Schinken wunderbar und das Dessert ein wunderbarer Abschluss. All das war fein angerichtet und das Starkenberger Bier dazu die perfekte Ergänzung.

Sehr empfehlenswert!