Von der Gnade und Tulpengeschichten

Im Herbst hatte ich die Gnade, mir doch wieder einmal ein paar neue Tulpenzwiebel zuzulegen.
Und den richtigen Riecher, sie ins Rundbeet, das direkt vor unserem Wohnraum steht, zu setzen.

Heute kam dann diese Geschichte ins Haus geflogen, die mich veranlasst hat, wieder einmal im Rundbeet nachzuschauen, ob sich schon was tut.
Siehe da, sie sind schon auf dem Weg, wo „HIMMEL UND ERDE ALS EINE GROßE WIRKLICHKEIT ZUSAMMENGEHÖREN“.
978-3-86917-697-0_02.pdf

Einer Zeitreise gleich

ist das Entrümpeln in unserem Lagerraum, der Depot genannt wird. Den Mäusen sei Dank war es an der Zeit, mich mit diesem Raum unseres Hauses zu beschäftigen. Die Lebensmittel-, die Kleider- und die Werkzeugabteilung sind schon seit einiger Zeit getan.
Jetzt sind die Sammelordner und die Gruschtschachteln dran. Ein Halbtag pro Woche wird diesem Sammelsurium des gelebten Lebens gewidmet. Was da alles zu Tage kommt…

Es ist ein Wechselbad der Gefühle, vom blanken Entsetzen über den Aufwand, den ich in meiner Arbeit über soviel Jahre praktiziert habe, bis hin zu den Seufzern über all das zusätzliche Engagement und die zahlreichen Projekte… Einsatz für Menschenrechte, Jugendarbeit, Hospiz, Caritas, Bibelrunden, Kulturzeiten, Ostermarsch, Pfingstfest, Hilfsprojekte,… Ewige Themen der Menschheit.

Wie Aschenputtel habe ich von unserer Mondfrau eine Anregung zum MISCHTEN erhalten. Gute Energie: Bleibt. Schlechte Energie: AB DAMIT.
Das mit der guten Energie war Balsam. Immer wenn mein Herz einen Hupfer gemacht hat und dabei ein eher verklärtes Lächeln in mein Gesicht gezaubert wurde, dann bleibt der Gegenstand noch in unserem Lagerraum.

Manche der Gegenstände habe ich wieder ins Haus gebracht, sind wieder Teil meines Lebens. Meine Güte waren das Zeiten, wo es solche Geschenke gegeben hat. Meine Großmutter hat die Kollegen meines Großvaters nicht nur mit Speis und Trank versorgt, auch für Zigaretten war gesorgt. Das kann man sich beim heutigen GesundheitsWAHN gar nicht mehr vorstellen. Und wer beschriftet heute noch Geschenke – mit einer Schreibmaschine, die ein unverkennbares l hat?

Davon habe ich mich getrennt. Zins nehmen mit Gott… Nein, das geht gar nicht mehr. So viel Unheil, so viel Unrecht. Da spielt auch der Wert für ein Anschauungsbeispiel für den Geschichtsunterricht keine Rolle mehr. Ab damit.

Carol Stone

Und solche Geschichten MAG ich einfach. Sie tun gut.

Zufälle

oder hören sie uns ab.
So hat es manchmal den Anschein. Es passiert uns sehr oft, dass wir etwas bloggen und wenige Zeit später lesen oder sehen wir dieselben, oder sehr ähnliche Themen in anderen Zeitschriften, in Adventskalendern ….

Meine beiden heurigen Adventskalender handeln plötzlich auch vom Hausbau und von Heimat. Die Servus hat in der neusten Ausgabe einige Linsenrezepte anzubieten.

Für mich sind diese Zufälle Bereicherung und Ergänzung, Sichtweisen und Seitenblicke.

Der italienische Conte

Zum Nachlesen.

 

Der italienische Conte
In Italien kursiert die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war. Niemals verließ er das Haus, ohne sich zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrnehmen und um sie besser zählen zu können.
Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – zum Beispiel eine nette Konversation auf der Straße, das Lächeln seiner Frau und Lachen seiner Kinder, ein köstliches Mahl, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weines – kurz: für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manche Begebenheit war ihm gleich zwei oder drei Bohnen wert. Abends saß er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich des Lebens. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen, hatte es sich zu leben gelohnt.
(aus: Horst Conen, Optimisten brauchen keinen Regenschirm, Ariston Verlag, Kreuzlingen 1996)