Eardepflsalåt fast wie vor 35 Jahren

Ich hab als Studienanfänger in Wien studiert und mich selbst versorgt. Damals konnte ich zwar schon kochen, aber irgendwie war mir die Zeit zu schade dafür, ich wollt lieber studieren (oder ins Kino gehen). Heute ist das ziemlich umgekehrt…

Auf jeden Fall: unter der Woche hab ich mich von Kartoffelsalat ernährt, eine große Schüssel reichte mit ein paar kleinen Beilagen fast die ganze Woche, es war Wintersemester, kein Kühlschrank im Heimzimmer, als musste das Fensterbrett (im 7. Stock) herhalten, war eigentlich schon waghalsig. Jedenfalls hab ich jetzt wieder einmal einen solchen Salat gemacht, der schon ein bisserl wienerisch ist vom Rezept (Zucker! Mengen sind nur geschätzt – für etwa 1 kg Kartoffeln) – und noch besser schmeckt, als ich ihn in Erinnerung habe – auch nicht selbstverständlich:

2 Zwiebeln in Öl anschwitzen, beherzt Zucker dazu (1 EL), etwas dünsten lassen (nicht anbräunen!), 2 Knoblauchzehen dazupressen, 1 EL Senf dazu (ich hab diesesmal weniger, dafür frischen Estragon verwendet), umrühren, mit 1/8 Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen (1/2 l), mit Weißweinessig und Salz abschmecken und etwas einkochen lassen. Die noch warmen Kartoffeln in die Marinade blättrig reinschneiden, zudecken, etwas ziehen lassen und lauwarm servieren.

Für mich damals dann eben ein paar Blätter Wurst dazu oder ein Fisch aus der Dose. Das haben wir vorgestern auch nachgestellt, ein kernweiches Ei dazu und gut war es. Saugut. Der frische Estragon im Salat sowieso Hammer, die Sardine wie gewohnt sehr gut, hoffentlich gibt’s bald wieder die fangfrischen Nuri.

allein das Eier aufschlagen

war eine helle Freude.

Besondere Angebote

hat die Klockerei gerade auf Lager. Unsere Schar ist immer noch fleißig am Legen, obwohl sich immer mehr der Damen wieder einmal fürs Brüten entscheiden. Und so haben wir uns für den Herbst und den Winter wieder Eier in Wasserglas eingelegt.

Ganz neu im Sortiment haben wir BAUSTELLENEIER anzubieten. In regelmäßigen Abständen bringen uns die Bauarbeiter Eier, die sie an den unmöglichsten Plätzen auf der Baustelle finden. Wie überall Nachbars Garten ist einfach interessanter, auch wenn es kein Garten mehr, sondern eine Baustelle ist.

Eierkarton

Vor zwei Jahren haben wir uns Eierkarton in der Farbe grau zugelegt. Wir haben verschenkt und verschenkt und jetzt waren nur noch wenige Stück davon da. Nach all der Räumerei und Verwertung so vieler Kostbarkeiten ein guter Grund uns neue zuzulegen. Diesmal in blau. Da kommen die herrlichen Eier unserer Mädels so richtig zur Geltung.

Von Wundern und Wissen

Es erstaunt mich immer wieder, was die Menschen früher alles herausgefunden, angewendet und gewusst haben. Für die Wintermonate haben sie Eier in Kalk oder in Wasserglas eingelegt. Wir wollten wissen, wie und ob das so auch funktioniert und haben vor fast 3 JAHREN(!!!!!) 20 Eier in Wasserglas aufbewahrt. Jetzt sind wir schon so richtig in Schwung mit Restlverwertung und ich wollte es genau wissen. Vorsichtig habe ich Ei für Ei geöffnet, daran geschnuppert und es in eine Schüssel gegeben. Danach war Hermann dran mit riechen. Tadellos. Wir haben dann eine Pfanne Rühreier für unsere Mädels gekocht. Das tut ihnen in den Wintermonaten besonders gut und wir wollten uns bei ihnen für diese Wunder der Natur, die sie uns täglich so reichlich schenken, bedanken. Guat håts gschmeckt. Jede Wette hätte ich verloren, wenn mir jemand gesagt hätte, dass man drei Jahre alte Eier noch essen kann.

Da unsere Mädels zur Zeit so brav legen werden wir diesmal zwei Gläser gefüllt mit Eiern einlegen. Für Kekse und Kuchen.

Lawinenhund ohne Ausbildung

Die Wochenenden sind jene Zeiten, die Hermann gerne für seine Großküchenprojekte nutzt.
Seine Erfahrungen im Zusammenhang mit eingelegten Rohneneiern ist derart gefestigt, dass er schon einmal eine satte Portion auf Vorrat macht. Beim Hofer gibt es ab und zu österreichisches Wintergemüse aus biologischem Anbau. Davon habe ich zwei Sackeln mitgenommen. Unsere Mädels legen auch im Winter so brav, dass wir reichlich Eier haben. Also stand dem ausgetüftelten Unterfangen nichts mehr im Wege. Fast nichts.
Die Eier waren ausgewählt, alle etwa gleich groß, die Kochzeit nach unzähligen Versuchen festgelegt und das Abkühlen mit Hilfe von Schnee durchdacht.

Als Vega plötzlich mit einem Ei in der Schnauze vor der Türe lag, war klar, sie hat das Lager entdeckt und sich ihr Sonntagsfrühstück geholt. Vega findet Essbares immer und überall. Bei Schitouren haben wir immer etwas GUTES im Anorak, weil, auch ohne Ausbildung wird Vega sofort an der richtigen Stelle graben…

Nein, Emma ist nicht beleidigt. Nein, sie mag es auch nicht im Schnee zu liegen. Sie hat von Hermann einen Knochen bekommen. Da aber unsere Hennen auch ganz scharf auf die Flunselen und die Reste, die an den Knochen dranhängen sind, hat sie sich in Sicherheit gebracht. Nein, eigentlich den Knochen. In den tiefen Schnee gehen Hennen nicht freiwillig, also war das der perfekte Platz, um sich in aller Ruhe der Köstlichkeit hinzugebn.

Augenweiden und Lebensfreude

Eier legen

Alma brütet wieder einmal. Sie hätte es schon lange verdient, so oft wie sie es schon versucht hat. Aber keine Hähne, keine Küken- so ist es zur Zeit. Rosa leistet ihr seit gestern Gesellschaft.

Gemeinsam sitzen sie in einem der 12 Legenester. Das hindert Fany, unser größtes Huhn, nicht daran, ihr Ei dazuzulegen. So ganz nach dem Motto: Da wird doch noch ein Platz für mich sein???

Mei, dia Haut

Gemeint ist unsere Fany. Sie hat nach der Brüterei und der Mauser wieder begonnen, Eier zu legen. Riesige Eier. Hoffentlich pendelt sich das wieder ein, sie derbårmt mir, wenn ich sie gackern höre, während sie legt.

Essen

hält Leib und Seele zusammen. Mehr gibt es zu diesen Bildern nicht zu sagen.

Bloß nicht in die Legenester

Im Moment scheint es einen Wettbewerb zu geben, wer den exklusivsten Legeplatz findet. Manchmal wandern sie den halben Vormittag im Garten- auch im HAUS- oder im Schupfele oder im Depot( wenn grad mal schnell die Türe aufgeht) oder in der Nachbarschaft herum, um einen ENTSPRECHENDEN Legeplatz zu finden. Und so wie bei Martha schaut manchmal nur mehr die Schwanzspitze aus dem Heu. Um diese Eier dann zu finden, gräbt man den halben Heustock um.

Fundort

war eine der hintersten Ecken des Gartens. Im Herbst werden wir wohl noch ein paar unentdeckte Gelege finden. Von den Gelegen in der Nachbarschaft ganz zu schweigen.

Diese Fundstücke bereiten wir dann meistens als Leckerbissen für die tollen Legerinnen zu.

Bei diesen hochsommerlichen Temperaturen

lassen sich unsere Mädls einiges einfallen, wenn es darum geht, Eier zu legen. An an möglichen und unmöglichen Orten finden wir sie zur Zeit: Im Heu, im Kartoffelbeet, beim Kompost,…

Frühstück

Je nach Witterung fällt das stärkende Frühstück, das Hermann auf seine eigene Art und Weise gestaltet, unterschiedlich aus. Immer sehr liebevoll!( Kommentar seiner Gemahlin). Das Schnittlauchbrot mit den gerösteten Samen von unserem Blattkoriander gehört für mich zu den Gaumenfreuden. Über die Eischeiben auf Mayo, beides von den Eiern unserer großzügigen Weiberleit, brauche ich mich gar nicht erst gar nicht auszulassen. Ein Gedicht.

Falls es einmal trübe und kühle Tage gibt, dann rettet eine heiße Tasse Suppe den Tag.

Topinambur mit Sauce Hollandaise

Werner Gruber meint in den Science Busters, Spargel sei ein Modegemüse,

eigentlich unnötig, und nur ein Vorwand für diejenigen, die sich nicht trauen, die Sauce Hollandaise mit dem Löffel zu essen.

Nun: es gibt einen einwandfreien Grund, Hollandaise zu etwas zu essen, nämlich Topinambur (den Spargel auf den Bildern haben wir nur zu Vergleichszwecken gegart). Einfach geschält und gewürfelt in die Folie, Salz und Butter dazu, verschließen und 20′ bei 200°C im Backofen garen.

Die Hollandaise kann man in der Zeit gemütlichst zubereiten (bitte keine Light-, Blitz- oder Schnellvariante mit Mixer und/oder kalt): vier Eigelb, 3 EL Weißwein, Salz, Prise Zucker: all das am einfachsten im Simmertopf (oder eben im Wasserbad) schaumig schlagen (dauert etwas, wird dann eindeutig dickere Creme) und 1/8 zerlassen Butter in kleinen Mengen zugeben und einrühren. Mit Zitrone und Pfeffer abschmecken.

Tja. Jetzt hab ich halt löffelweise Topinambur gegessen. Viel zu viel. Hollandaise meine ich. Herrlich!