Die Dirndln sind bei jeder Witterung eine Schönheit

Dieses Naturphänomen erleben wir jedes Jahr

Die Dirndlsträucher sind immer die ersten Blüher, egal wie oft noch Schnee fällt oder wie kalt es ist.

Anscheinend hat es im Pielachtal um diese Zeit selten Minusgrade, sonst wäre wohl klar, dass die Dirndl dieses Phänomen in sich hat.

A robustes Mädl halt mit sehr gehaltvollen Früchten.

Nie war mir Pablo Neruda so gegenwärtig

Langjährigen Bloglesern ist dieser Text schon lange vertraut. Manchmal habe ich das Gefühl, ich erwähne ihn jedes Jahr um diese Zeit.

Die Grundaussage lautet in etwa so: Alle Kriege der Welt können nicht verhindern, dass der Frühling kommt (Pablo Neruda).
Wir erleben gerade eine- nicht nur für mich als Historikerin- sehr spannende Zeit.

Und trotz all den Absurditäten, die die Welt gerade zu bieten hat, wird es FRÜHLING. Es riecht danach, es blüht, wächst und gedeiht.
Es erfreut und erwärmt die Herzen.

Von meinem iPad gesendet

Kir Klockerei und Mimi

Beim Verkosten vom Dirndlsaft, außerdem stand gerade eine Einladung an, haben wir eine neue Idee geboren.
Dieser Saft ist derart gehaltvoll, dass er wie Cassis verwendet werden kann.
Also stand als Willkommensgetränk bei der Einladung nicht Kir Royal sondern Kir Klockerei auf dem Tisch- es hat gemundet.
Und weil beim Abfüllen und Ansetzen vom Dirndlessig gerade so ein schönes Datum war: 19.9. 2019 und das der Sterbetag von Mimi ist, haben wir den Dirndlessig in Erinnerung an sie benannt.
Noch reift er im Depot, die Mischung erscheint vielversprechend.

Eine der Dirndlstauden

hat heuer besonders gut getragen.
Und eigentlich war diese Ernte nicht geplant, aber das kann ich nicht- so schöne Früchte nur den Vögeln und den Hennen überlassen.
Also Korb holen, zupfen und rütteln, die waren so reif, dass sie fast von selbst in den Korb gefallen sind und ab in den Entsafter.
Aus einem Teil haben wir dann Saft und aus dem anderen Teil einen Essig gemacht.
Der Ernteeinschub hat sich gelohnt.

Langsam schmilzt der Schnee

Von ausapern kann keine Rede sein, aber er wird weniger und die ersten Schäden an Sträuchern und Bäumen zeigen sich.
Es war einfach zuviel des Guten.
Am ärgsten hat es die Mispel erwischt, da bin ich mir noch nicht sicher, ob sie das übersteht, aber auch Dirndl und der Nussbaum haben Äste verloren.
Und ob wir vor Ostern noch unseren Kugelbaum leeren können wird sich erst weisen.

Der Herbst ist ins Land gezogen

Die Berge zeigen sich das erste Mal in ihrem Kleid aus Puderzucker.
Ein Großteil der Ernte ist getan und eingebracht.
Und die Blumen zeigen ihre letzten Blüten.

Die Wangenheimer Frühzwetschge

Hat Johanna mit den Enten gleich mitgeliefert. Zum Nachreifen, weil ein Unwetter Äste zu Fall gebracht hat.
Die Brombeeren und die Dirndl sind heuer 6 Wochen früher reif.
Was die Sonne und die Wärme ausmacht.
Erntezeit.
Was machen wir jetzt wohl alles draus?
Schau mer amol.

Die Fülle an Dirndl

deutet eindeutig in Richtung Marmelade.

Dirndl 2017

Die Schlehensträucher sind die einzigen, denen der Frost wirklich geschadet hat. Keine einzige Beere ist an ihnen zu finden. Umso mehr freut mich, dass die Dirndln knåttelvoll mit Früchten sind.

Spielereien

Auf sie ist einfach Verlass, auf die Dirndln und Schlehen. Egal wie der Winter war, egal welche Wetterkapriolen es gibt, sie blühen jährlich aufs Neue in all ihrer Pracht und in all ihrer Fülle. Allem Anschein nach hat ihnen auch der kräftige Rückschnitt gut getan.

Seit der vordere Teil des Gartens MIR gehört, das heißt, ich teile nicht mehr mit den Hennen, erlauben sich sowohl der Garten als auch ich einige Spielereien. Ich baue Stuanmandeln, da ich sie ja jetzt nicht mehr zum Schutz gegen das Scharren brauche und der Garten treibt unterirdisch aus. Der Sanddorn hat zwei Meter weiter einen Ableger getrieben und die Lilien habe ich seit zwei Jahren nicht mehr austreiben gesehen. Eine tägliche Entdeckungsreise.

Deis guate Zuig

måg i it verkemmen låssn. So, oder so ähnlich lautet meine Ansage meistens, wenn es darum geht, aus allem, was uns Mutter Natur und unser Garten so schenkt, noch etwas zu machen.

Einige der Quitten sind heuer vom Baum gefallen und hatten Måtzen, wie man bei uns sagt. Diese Früchte sind für die Einlagerung ungeeignet. Also war ausschneiden und ausfitzeln angesagt, um den Ansatz für den kräftigenden Quittenlikör herzustellen. Diesmal mit den Kernen, haben sie ja schleimlösende Wirkung. Jetzt heißt es wieder zwei Jahre warten bis dieses Heil- und Genussmittel in Flaschen abgefüllt werden kann.

Die wenigen Dirndl, die ich von den Sträuchern geholt habe, habe ich trocknen lassen. Das funktioniert in unserem Haus hervorragend. Einen Teil werde ich in meine Teemischungen geben und mit dem anderen Teil wird es eine neue Variante von persischem Reis, der sonst mit Berberitzen gemacht wird, geben.

Wie tun die über den Winter?

Doch, ich habe in Biologie schon aufgepasst. Das war immer ein Fach, das ich sehr spannend fand. Wunder über Wunder. Aber an die Geschichte mit dem Blüten ansetzen kann ich mich nicht mehr erinnern. Es erstaunt mich jedes Jahr aufs Neue, und es lässt mich jedes Jahr mit dem Gefühl des Staunens und des Schauderns (zwecks der Kälte und dem Schnee) zurück. Schlehen und Dirndl haben jetzt schon wieder die Blüten für das kommende Frühjahr angesetzt. Der Kirschbaum auch. Was machen diese Blüten den Winter über, mit all dem Schnee und all der Kälte? Wunder- für mich ist das jeden Spätherbst ein Wunder. Und ein Zeichen dafür, wie stark das Leben ist und wie ausgetüftelt die Natur.

Diese wilden Früchte

gehören zu meinen erklärten Favoriten. Allesamt Meisterwerke des Geschmacks und der Heilwirkung. Heuer zeigen diese Sträucher (Schlehdorn, Kornelkirsche/Dirndl, Hagebutte) ihre Tragkraft. An so viele Früchte kann ich mich in der Klockerei noch nie erinnern. Dass ich sie ausgerechnet heuer nicht gebührend verarbeiten kann, verlangt mir an manchen Tagen all mein “Lassen” ab. Dafür freuen sich die Wildvögel, dass heuer so viel Rotes und Violettes am Strauch hängen bleibt. Die Hennen übrigens auch.

Kleinpielach in Mühl