Jetzt hat das Klavier schon einige Jahre darauf gewartet, endlich ist es wieder soweit: ein Klavierstimmer kommt — wir beide haben uns darauf gefreut! Sehr behutsam und sorgfältig wird das gesamte Drumherum beschaut, wenn möglich werden Kleinigkeiten eingestellt oder gerade “gebogen”. Dann erst geht’s an die Töne, die einzelnen Saitenchöre.
Besonders beeindruckend war dieses Mal, dass der Stimmer nicht ein Messgerät verwendet hat, sondern, ausgehend vom a’ (wobei ich angeben konnte, wo genau ich das haben wollte) alles andere allein nach dem Gehör gestimmt hat. Das war ein Rauf und Runter, Girlanden von Intervallen und Akkorden immer wieder versetzt, fast 2 Stunden war das ein feinstes Abstimmen (wir durften im selben Raum nicht einmal leise Sprechen!).
Erst nach einem Wartetag hab ich mich getraut, ein Stück anzuspielen, in dem gerade die Wohltemperierung eine Rolle spielt, das Präludium in C-Dur (BWV 846), das wir uns auch für unsere Hochzeit in Orvieto ausgesucht hatten. Die reine Freude!
viel spüren….viel fingerspitzengefühl…dann klingts wieder! freue mich auf ein “konzert”.
TASTENZAUBER
Seine Achtundachtzig Tasten
Präsentiert uns dieser Kasten.
Da muss man hart trainieren,
Die Finger strapazieren;
Beherrschen Notenfiguren,
Einstudieren Partituren.
Vor dem Erfolg rinnt der Schweiß,
Das ist für hohe Kunst der Preis.
Mit Allegro und Andante
Ist man unterwegs im Lande.
Feinste Wahl das Repertoire,
Musikerträume werden wahr.
Rainer Kirmse , Altenburg
Musikalische Grüße aus Thüringen