Archiv des Autors: Angelika

Sall isch a wåhre Pråcht

Das Leben hat so einiges auf Lager. Auch jene Zeiten, in denen der Leib ganz klare Grenzen zieht. Fast schon die Notbremse zieht. Dafür bin ich diesem Körpe sehr dankbar, erweist er sich doch immer als der, der es schon richtig macht (Zitat). Und wenn dann der Tag da ist, wo diese Bühne der Seele merkt, jetzt kann ich die Bremse wieder ein wenig lockern. Ja dann, und erst dann, sieht mein Frühstückstisch manchmal so aus.

Und erst dann kommen wieder Gedanken wie: SALL ISCH A WÅHRE PRÅCHT, då denk i miar hålt ållemål, HERRGOTT, SCHIAN HÅSCHS GMÅCHT.(In Anlehnung an Mei Imscht)

Von Einsiedlern und Eremitagen

Angelika, der Beitrag ist jetzt nur für dich. Einsiedlers Waldweihnacht und deine Eremitage.

Ma woaß es lei it

Der Advent ist da und mit dem heutigen Tag auch der Adventskalender, der die Tage bis zur Heiligen Nacht begleiten wird.
Jene Nacht, in der sich die Christen alljährlich an die MENSCHWERDUNG ihres Gottes erinnern. Es menschelet an vielen Ecken und Enden, auf die eine und die andere Art.
Für diesen Advent 2016 finden an dieser Stelle unseres Hausbuches so ab und zu Fragen der Menschwerdung ihren Platz.
Die Eiszeit der Herzen treibt die abartigsten Blüten. Einige davon haben in unserem blog an der einen oder anderen Stelle schon ihren Ausdruck gefunden. Andere wiederum sind seit längerer Zeit ein Thema und erhalten jetzt ihren Platz.
Themen, die vielleicht einen gemeinsamen Nenner haben: MA WOAß ES LEI IT- oder – man WILL es nicht wissen.

Sie hat so geschrien.
Geschrien vor Schmerzen.
Immer lauter wurde ihr Schreien bis es ein Brüllen war.
Um sich hat sie geschlagen.
In ohnmächtiger Wut zerstört, was ihr wichtig und heilig war. Und dabei immer noch mehr von sich gefordert und verlangt.
Übermenschliches.
Selbstauferlegt und Selbstgegeißelt.
Und aus.

Mei, ma håts hålt it gwisst.
Sie håt jå nia eppes gseit.

Du
Du warst da.
Einfach nur da.
Fassungslos und mit einer Eselsgeduld.
Du warst da und hast die Schreie gehört.
Die Schmerzensschreie.
Und du hast sie ausgehalten – diese Schreie, den Anblick der Zerstörung, die Wut und das Brüllen. Übermenschliches.
Selbstverständlich bis zur Selbstaufgabe.
Du bist über dich hinausgewachsen und hast HALT gesagt und HALT gemacht. Und NICHT aus.
Haarscharf.

Vom Feierabend und von Freunden

Ich mag Flaschen. Nein, die anderen, die Glasflaschen, deren Etiketten, Schriften, Worte und manchmal auch den Inhalt.
Und ich mag Schwarzbier, seit ich es das erste Mal im Fischer am See( Zillertaler Brauerei) gekostet habe.

Mit Claudia und Robert, zwei wåschechten Boarn(?), verbindet uns, neben vielem anderen, eine Leidenschaft zum Bier.
Wann immer wir uns besuchen gibt es einen Austausch über die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen der Braukunst. Und immer die eine oder andere Kostprobe.
Und – wir üben uns gerade ein, den Feierabend selbst zu bestimmen. Nicht erst, wenn alle Arbeit getan ist. Was passt besser zum Feierabend als ein guter Schluck gutes Bier.

Abgesehen davon, war der Grund für diese Fotos ein ganz anderer. Das Wort SUD hat mich an meine Kindheit und meine Jugend erinnert. Und an die Markoma. Zu bestimmten Anlässen ist die Familie in ihrer Küche – a richtige Kuchl – zusammen gesessen und hat erzählt, informiert, berichtet, ausgetauscht und gratscht. Ihr Gesicht und ihre Gestik bei dem Satz:” Mei håt der an Sud keht.” fällt mir heute noch ein, wenn ich das Wort lese.

Der Leisi

hat endlich, nach Jahrzehnten im Glasclip, einen würdigen Rahmen und einen entsprechenden Platz erhalten.

DER Leisi heißt Leismüller Johannes und gehört zu den Menschen, die mir mein Beruf, die Ausserferner Kulturinitiative und mein Ich – muss – junge – Talente – unterstützen – oder – fördern -Syndrom ins Leben gebracht hat. Vor über 20 Jahren. Als der Leisi gefragt wurde, welche Talente möchtest du gerne in deinem Leben, hat er geantwortet: ALLE.
Johannes ist inzwischen angesehener Pädagoge, Musiker, Sänger, Karikaturist, Kabarettist und was weiß ich alles noch.

Das Bild hat es mir vom ersten Anblick an angetan. Das Leben, die Menschen und die Leit. Und diese Weite, Wüste oder Meer und im Hintergrund die Berge. Claudia, die Bilderrahmenmeisterin des Ortes, hat ihr Können in die Restauration dieses Werkes gelegt und es ist ihr gelungen.
Jetzt begleitet uns ein LEISI am Tagesbeginn und am Tagesende und mit diesem Bild das Leben und viele seiner Geschichten.

Der Vorplatz

Am Samstag haben wir den Vorplatz zur Klockerei neu gestaltet. Jedes dieser Teile birgt eine, oder gar mehrere Geschichten in sich. Manches musste gereinigt und gesäubert werden, manches ausgebessert und erneuert. Wie das Hausnummernschild. Jaja, der Wagen Nummer 19…

Aus allem, was so im Garten herumgelegen und gestanden ist, wie die Palette oder die Metallböcke, haben wir einen Schutz für die Katzentüre im Winter gemacht.

Fesch und schneidig – die Eva hålt

Es ist wieder einmal Zeit, DIR einen Beitrag im Hausbuch der Klockerei zu widmen. Bist du doch seit Jahren gewichtiger Teil davon.

Gemeinsam haben wir damals, vor dem ersten Wahldurchgang, es war schon dämmrig draußen, die Sonnenblumen ins Freie gesetzt. Drei Stück. Als Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. Alle drei sind sie groß geworden, sehr groß, sie haben die 4m Marke erreicht.
Und sie stehen noch immer, inzwischen sind den Wildvögeln Nahrungsquelle geworden. Und sie sind immer noch Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. So wie junge Menschen, die sich engagieren, die aufstehen und für etwas einstehen, die Gesicht zeigen.

Eva, ich bin sehr dankbar, dass ich dich kenne und dass du Teil meines Lebens geworden bist. Und ich bin so mächtig stolz auf dich – sou fesch und sou schneidig!

Namaste

Angelika

Schottland lässt grüßen

Genau so stelle ich mir das vor, wenn wir eines Tages unser Grundstück in Schottland besuchen.

Herbstsalate

gehören gerade zu meiner täglichen Wunschliste, wenn Hermann mich fragt, was ich gerne essen möchte. Diese Salate wie Chinakohl, Zuckerhut, Endivien… eben jene Salate, die man sich für den Herbst und den Winter pflanzt, haben für mich den Sommer in sich. Ganz zum Unterschied zu den frischen Frühlingssalaten. Ausserdem können sie mit all den Früchten und Beeren, die über das Jahr gereift sind, kombiniert werden. Oder mit all den Restln, die sich im und um den Kühlschrank noch so finden. Zum Beispiel eingelegte Johannisnüsse oder Grapparosinen vom Stekovics. 100% Geschmack, Energie und Genuss. Knackig und gehaltvoll.

Deis guate Zuig

måg i it verkemmen låssn. So, oder so ähnlich lautet meine Ansage meistens, wenn es darum geht, aus allem, was uns Mutter Natur und unser Garten so schenkt, noch etwas zu machen.

Einige der Quitten sind heuer vom Baum gefallen und hatten Måtzen, wie man bei uns sagt. Diese Früchte sind für die Einlagerung ungeeignet. Also war ausschneiden und ausfitzeln angesagt, um den Ansatz für den kräftigenden Quittenlikör herzustellen. Diesmal mit den Kernen, haben sie ja schleimlösende Wirkung. Jetzt heißt es wieder zwei Jahre warten bis dieses Heil- und Genussmittel in Flaschen abgefüllt werden kann.

Die wenigen Dirndl, die ich von den Sträuchern geholt habe, habe ich trocknen lassen. Das funktioniert in unserem Haus hervorragend. Einen Teil werde ich in meine Teemischungen geben und mit dem anderen Teil wird es eine neue Variante von persischem Reis, der sonst mit Berberitzen gemacht wird, geben.

Wohlbefinden

Eine gefüllte Wärmflasche ist für mich eines jener altbewährten Hausmittel, die einfach wohl tun. Meine alte Bettflasche, wie sie auch genannt wird, hat ausgedient. Keinen Wert mehr, wie man so sagt. Der Gummiteil recht spröde und die Hülle konnte nicht den entsprechenden Schutz geben. Jetzt habe ich vom Christkindlmarkt (Danke Hermann) eine neue bekommen. Gefilzt, mit Märchenprinz, in fröhlichen Farben. Eine WOHLTAT.

Damit zur Wärme auch noch der Wohlgeruch dazukommt, war auch noch ein Weihrauch dabei. Fürs Rosenhaus ein Rosenweihrauch, der von einer Tiroler Manufaktur namens Perfumum hergestellt wird. Riecht nach Sommer und Hochblüte.

Um das Wohlbefinden abzurunden – im wahrsten Sinne des Wortes – und wenn zum Einschlafen noch die entspannte Bettschwere fehlt, dem sei dieses Bier anempfohlen. Nichts von BLACK, nichts von BOCK, sondern herrlich weich und rund. Ein bißchen was von Bernstein, nicht nur von der Farbe her. Das Bier kommt von einem der neun österreichischen Culturbrauer. Oberösterreich sei Dank.

Isländisch Moos

Meine Mutter schwört darauf. Dieses Heilmittel macht jedem Husten (auch dem Nichtraucherhusten) den Garaus. Wenn sie dann erzählen, wie sie dieses Heilmittel suchen und sammeln, sehe ich sie vor meinem geistigen Auge. Da ist soviel Lebendigkeit und Wissen und Werkeln und Zupfen und Trocknen und Auslegen und Verarbeiten und Papas Schmunzeln dabei.
Da verzupft sich der Husten schon dabei, wenn man nur die Gläser anschaut. So viel Liebe in jedem Tun und soviel Wärme. Danke enk ZWOA.

So sehen Lebensgeschichten aus

Aus Bruchstücken des Lebens habe ich Schmuckstücke des Lebens werden lassen. Ich bin gespannt, ob ich den Goldschmied, der all diese Teile veredelt hat, einmal persönlich kennenlerne. Beim Juwelier meines Vertrauens ist diese Lebenskette schon eine alte Bekannte. Und jedes Mal freuen sie sich mit mir mit.

Zwei Neuzugänge hat sie bekommen, meine Lebenskette:
eine Hopfenblüte, die mir meine Pilgerschwester Claudia bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hat.
Und eine Korallenperle von der Kette ihrer Großmutter, die mir Rita im Sommer geschenkt hat.
Mit beiden Frauen verbindet mich EIN GANZES LEBEN und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Bohne ohne Namen

Noch hat diese Bohne, die ich mit der Erinnerung an die Bohnengeschichte, geschickt bekommen habe, keinen offiziellen Namen. Ich habe nachgefragt und warte auf eine Antwort. Mir haben es Bohnen angetan, nicht nur beim Essen. Ich finde sie einfach schön und immer wieder verlocken sie mich, sie wie Murmeln mit meinen Fingern zum Tanzen zu bringen.

Der Regenbogen

Diesen Segenswunsch habe ich heute früh bekommen – und den Regenbogen(!!) gleich dazu.