wachsen um die Wette: Wer ist schneller am Spalier? Die Rohne sucht ihren Platz im nahrhaften Erdreich.
Archiv für das Jahr: 2018
Es wächst in den neuen Hochbeeten
Bei der Durchsicht unseres Hausbuches ist mir aufgefallen, dass ich noch gar nichts über die Pflanzung in den Hochbeeten geschrieben habe. Erwähnt gehört auch, dass ich heuer keine Vorzucht betrieben habe und die Pflanzen erst Mitte Mai ausgesät und ausgesetzt habe. Trotzdem ist alles bereist weiter gediehen und gewachsen als in den vorangegangenen Jahren. Statt viel Regen und Kühle haben sie viel Wärme und Sonne erhalten. So ein schönes Frühjahr. Die ersten Radieschenbrote mit Schnittlauch haben wir schon verspeist und der frische Salat aus dem Garten ist Gold wert.
Dieser Mohn trägt gerne Knitterlook
Der Garten feiert sich
Es hat so den Anschein, als ob der Garten nicht nur ob der Wärme und der Sonnenstunden, die er im heurigen Frühjahr erhalten hat jubiliert. Es scheint, als ob er in Fest- und Feierlaune ist. Dafür haben sich einige der Blüten ihr schönstes Ballkleid angezogen und warten nur auf den Einsatz des Taktstockes. Wir erfreuen uns an jeder Stunde, die wir sitzen und schauen und entdecken.
Blechkuchen mit Pasta Madre (Sauerteig)
Mein erster Versuch, mit Pasta Madre auch etwas Süßes zu backen, hatte ein grandioses Ergebnis: ein flaumiger Vollkorn-Teig mit ausgewogen süßem Grundgeschmack, geeignet für alles — etwa eine Obstauflage. In diesem Fall war das eine Nachlese: was sich im Gefrierschrank fand, wurde aufgelegt!
Das Rezept stammt wieder aus dem Buch von Antonella Scialdone — “Focaccia alle more” – auch davon landeten ein paar auf dem Blech. Mangels der verfügbaren Mehlsorten musste ich da ein bisschen improvisieren; für ein Backblech hab ich die doppelte Menge verwendet (das sind die Angaben hier) und das hat wunderbar gereicht.
200 g Weizenvollkornmehl, 80 g Weizenmehl (“00”), 200 g Wasser, 200 g Vollmilch, 180 g aufgefrischte Pasta Madre aus (Weich-)weizen, 100 g Rohrzucker, 40 g Olivenöl (evo), 4 g Salz, 2 TL Malz. Für die Obstauflage: Olivenöl, Rohrzucker, Früchte.
Die PM mit dem Wasser (ein paar EL davon mit dem Öl emulgieren), der lauwarmen Milch und dem Malz vermischen und mit den Fingern dafür sorgen, dass eine einheitliche Flüssigkeit entsteht. Mehl und Salz dazumischen, dann die Öl-Wassermischung, dann den Zucker. Gut durchkneten, bis der Teig homogen ist (bei mir war der sehr flüssig!). 2 Stunden gehen lassen, dann einige Male falten. Eine Stunde rasten lasten, auf ein geöltes Backblech gleiten lassen und mit den Händen vorsichtig ausziehen. Wieder zwei Stunden gehen lassen, mit Öl bestreichen, die Früchte (vorher schon in Zucker ziehen lassen!) dicht auflegen und großzügig mit Zucker bestreuen. Bei 200°C ohne Umluft etwa 25 Minuten backen!
Allein der Teig ist so gut, dass ich demnächst damit einen Guglhupf probieren werde — unglaublich!
Alle für eine
Für unsere Terrasse haben wir heuer zwei Vorhaben: einmal eines, das die Lebensqualität (noch mehr) steigert — ein Fliegengitter, sodass die riesige Terrassentür im Sommer ganz offen bleiben kann — und eines, das das Auge erfreut: die Decke bekommt endlich die Verkleidung, die ihr zusteht: die Lärchenbretter liegen schon im Depot.
Für eine zusätzliche Schiebetür braucht’s EINE ordentliche Auflage, ein Kantholz, unter Bodenniveau, und das heißt, dass die ursprünglichen Bretter um einige Zentimeter gekürzt werden müssen. Und dass die Auflage angeschraubt werden will: das heißt, ALLE (36!) Lärchenbretter müssen herausgenommen werden, gekürzt und wieder verlegt werden. Das heißt ein paar Hundert Schrauben raus, Bretter raus, ablängen und nach Montage des einen Kantholzes wieder alles rein, und schrauben, schrauben. So ähnlich wie beim Zaun damals war ich fast enttäuscht, als wieder alles drin war, dieses Verlegen hat etwas sehr Meditatives. Vielleicht hätt ich doch einen anderen Beruf erlernen sollen…
Oranger Mohn
Die Fülle an Dirndl
Akelei und Iris zeigen sich Ton in Ton
Die Schlehen hängen knatteldick
Seit Jahren wachsen nun die Schlehenstauden in unserem Garten In erster Linie um den Abhang zu befestigen. Dass sie zugleich Vogelparadies und Nahrungsquelle sind war zweitrangig. An eine derartige Fülle an Früchten kann ich mich nicht erinnern. Es schaut ganz so aus, als ob es heuer wieder einmal Schlehengelee, das wir geschmacklich sehr schätzen, geben wird.
Der Håhntennen isch wieder offen
Meist schafft es die Straßenmeisterei mit all der Gerät- und Mannschaften die Passstraße über das Hahntennjoch bis Pfingsten wieder befahrbar zu machen. Dann dauert es nicht lange bis meine Eltern sich auf den Weg machen um sich mit uns irgendwo im Lechtal auf einen Ratscher zu treffen. Am liebsten würden sie, glaube ich, gleich hinter der Schneefräse, so als Polier der Strasse übers Joch fahren….Diesmal war neben dem schon traditionellen Speck auch Bier aus Oberösterreich dabei. Eine lange Reise von Buchkirchen über Imst hat es hinter sich und ist nun endlich am Bestimmungsort angelangt. Mit einem herzlichen Vergaltsgott steht der Verkostung jetzt nichts mehr im Wege. Mahlzeit und Prost.
Pfingsten 2018
Nach 50 Tagen haben wir es endlich geschafft, die Beiträge über unsere Osterreise zu schreiben. Zumindest im Überblick, in der Hoffnung, dass uns all die Geschichten dann doch wieder einfallen. In diesen 7 Wochen haben die Pflanzen viel Wärme und Sonne erhalten und es sprießt an allen Ecken und Enden. Vielversprechend und verheißungsvoll.
Aus Vegas Fotoalbum
Auch auf Vega haben auch ganz besondere Erlebnisse gewartet: schon zu Beginn in der L’aia der Langzeit- und Unermüdlich-Verehrer Tross, der Geschmack des Meeres bei Santa Margherita, die Freiheit der Hügel um Orvieto und die unglaubliche Vielfalt Roms — es war eine pralle Vielfalt von Eindrücken, Gerüchen, Bildern und Situationen (und immer wieder auch Geschmäckern!). Wenn die Erinnerung wieder einmal auflebt, ist alles wieder da und hält die Sehnsucht am Leben.
Beim Heimfahren dann eine kurze Rast im Bregenzer Wald beim “Palast der Unabhängigkeit” und eine Passfahrt durch Schnee in einen gerade ausgeaperten Garten.
Orta San Giulio: Leon d’oro
Es ging sich gemütlich aus noch einmal in Orta essen zu gehen: im Leon d’oro waren wir noch nicht, die Lage direkt am See ist verlockend genug, die Küche in unseren Führern hochgelobt: also — natürlich waren Hunde kein Problem — wurden wir an einen gemütlichen Tisch gesetzt, studierten die Karte und genossen den letzten Abend: als Vorspeise ein Tris von Seefischen bzw. eine unglaubliche Zwiebelsuppe, als zweiten Gang Ravioli mit Fisch gefüllt und ein Topinambur-Flan. Wir wollten zwei Gläser Franciacorta dazu trinken, der freundliche Kellner überzeugte uns zu einer Flasche (die praktisch gleich viel kostete) und servierte die Tragtasche zum Mit-nach-Hause-nehmen gleich mit. Ach!