Wann immer ich mir die Zeit nehme, einfach nur dazusitzen und zu schauen, wird mir klar, wie oft wir von unseren Mitbewohnern reich beschenkt werden. So viel Ruhe, Gelassenheit und Gemütlichkeit strahlen sie aus. Ich bin sehr dankbar, dass sie mich immer wieder an diese Wichtigkeit im Leben erinnern: Miteinander fein haben
Archiv für den Tag: 25. Juli 2017
Ich habe noch Rhabarber für euch
Gut versteckt bis zur Erntezeit
In aller Ruhe können zwei der Ribiselstauden heranreifen. Sie sind umzingelt von Brennnesseln, die meiden sogar die Hennen und die frechen Vögel. Die bekommen ihren Anteil eh bei den beiden anderen Stauden.
Zur Zeit der Stachelbeerernte wird dann ein Teil der Brennnesseln abgemäht und der Pflückerei steht nichts mehr im Wege.
Spätestens jetzt steigert sich die Vorfreude auf das Verkochen, ganz abgesehen von der Nachfreude des Naschens beim Pflücken.
Blüten und Stengel werden abgezupft. Beere für Beere. Eine schöne meditative Tätigkeit bei der mir oft erst die Schönheit der Früchte bewußt wird. Wie kleine Melonen schauen sie aus, die Stachelbeeren.
Von Erholung versteht Janosch was
Noch eine Biografie. Nur ein paar Zeilen und ein paar Fotos, aber meiner Seele hat es Atem verschlagen. Zwei Tage und eine Nacht hat sie gebraucht, um sich wieder zu fangen und das Gelesene, das Gehörte, das Erinnerte und das Empfundene wieder einzuordnen. Ja, von Erholung versteht er was, der Herr Janosch. Wie sonst könnte man nach so einem Lebensbeginn derartige Kinderbücher und derartige Lebensweisheiten von sich geben. Ich wünsche allen Janoschs dieser Welt ein langes und ERHOLSAMES LEBEN.
Lesen sie Biografien
Wann immer die Teilnehmer seiner Seminare sich an den Rand der Ratlosigkeit über das Leben begeben hatten, war das die Antwort von Günter Funke: Ihr wollt wissen, wie Leben geht? Dann lest Biografien.
Seither fallen uns regelmäßig Menschen in unser Leben, deren Biografien uns bereichern oder erheitern.
Auf Anregung von Florian Klenk haben wir uns in den vergangenen Tagen intensiv mit Wolf Schneider beschäftigt. Sehr wohltuend, wie könnte es auch anders sein bei jemandem der es mit der deutschen Sprache derart kann und dessen Biografie den Titel HOTTENTOTTENSTOTTERTROTTEL… hat.
„Habe ich Rezepte fürs Alter und für ein langes Leben? Eher keine. Wie sollte ich denn das zur Nachahmung empfehlen: Hart arbeiten – fröhlich essen – fröhlich trinken – und nicht zum Arzt gehen, wenn’s nicht piekt? Einen Menschen suchen, der ähnlich tickt auf fünfzig Jahre – unbedingt. Und dann: Nicht aufhören – anfangen! Wenn die Beine lahmen, kann man immer noch einen Husarenritt riskieren. Wir taten das mit 60 und 70: Wir wanderten aus. Nach Mallorca nur, aber in die Wildnis, mit selbsterzeugtem Strom, das schiere Abenteuer, zehn Jahre lang.
Schließlich: Nicht vererben – verjubeln! Unsere Finca auf Mallorca haben wir verkauft, und nach meinen 68 Jahren im Beruf haben wir heiter und entspannt begonnen, sie zu verzehren. Die Kinder wissen das und finden es richtig. Und was ruft man ihnen zu zu guter Letzt, ihnen und den Enkeln? Frei nach Theodor Herzl: Macht keine Dummheiten, während wir tot sind!“
Auszug aus: Wolf Schneider. „Hottentottenstottertrottel: Mein langes, wunderliches Leben (German Edition).“ iBooks.