Gestern war herrlichstes Wetter und eigentlich wollte ich am Zaun weiterarbeiten, war aber noch zu schwach für eine solch anstrengende Arbeit. Unser Gras, von Angelika gesät und gepflegt war schon wieder so hoch, dass schon zum zweiten Mal heuer Mähen angesagt war. Das traute ich mir nicht nur mehr zu, das reizte mich sogar so, dass ich mich richtig darauf freute. Ich wusste, wenn ich richtig in Ruhe ins Sensen komme, ist das Meditation, Balsam für die Seele.
Das Hin- und Herschwingen in der Balance mit der auf dem Boden gleitenden Sense ist ein bisschen wie Tanzen, auch sehr fesselnd, du bist konzentriert, willst ja nicht aus Versehen gute Kräuter abschneiden (Spitzwegerich immer wieder), immer wieder stehen da auch Blumen oder Sträucher. Deine Kraft willst du sehr genau im richtigen Maß einsetzen, die Geräusche sind fast wie ein Wellengang, ein Kommen und Gehen, ein Schnitt, ein Zurückgleiten. Dabei ist der Schnitt bei einer Mahd recht breit, fast einen Halbkreis drehst du dich, zwischen einem und zwei Metern bewegt sich die Sense. Das abgeschnittene Gras sammelt sich auf einer Seite…
Am Ende bin ich dann fast enttäuscht, dass es schon vorbei ist. Und müde und glücklich.