Archiv für das Jahr: 2016

Wer klopfet an?

Wir waren gestern beim Planseekonzert, das diesmal von den Wiltener Sängerknaben gestaltet wurde. Ein Knabenchor, der vor allem das ältere, weibliche Publikum dazu bringt, ihre Herzen zu öffnen. Nach der Pause waren die Lieder adventlich und bei “WER KLOPFET AN?” war auch mein Herz offen – weit offen – wundweit offen.

Welcher MENSCH kann sich dieses Lied im Jahr 2016 anhören oder singen und dabei nicht an der CHRISTENHEIT und der MENSCHHEIT verzweifeln?

Wir alle WISSEN, dass vor unserer Haustüre( im wahrsten Sinne des Wortes) Menschen erfrieren und Menschen ertrinken.

Wer macht seine Türen SPERRANGELWEIT auf??
Danke für jedes Willkommen, für jedes offene Herz und jede offene Tür.

Miss Sophie und das Slawische

Beim Anblick dieser beiden Exemplare ist recht schnell klar, wer welchen Kalender gezogen hat.

Sei heute weiß ich, dass BRLO der altslawische Ursprung des Namens Berlin ist. Dass die Braumeisterin Sophie heißt und dass es anscheinend viele verschiedene Malze gibt. Zum Wohl.

Wenn die Henne den Fuchs fängt

Unser heuriger Adventskalender liefert uns neben der Geschmacksvielfalt auch Geschichten und Einfallsreichtum der jeweiligen Betriebe mit. Sei es die Erinnerung an die medizinischen Weisheiten von Paracelsus oder die nette Geschichte, dass die Henne den Fuchs fängt – aber nur über den Winter. Balsam für Leib und Seele.

Waldviertler Wörter

Manchmal fällt mir die Zuordnung, welchen Beitrag schreibe ich jetzt wohin, nicht ganz leicht. Es gibt dann meistens einen Auslöser, ein Argument, das die Zuordnung eindeutiger macht. Bei Entscheidungsunfähigkeit übernimmt Herz und Bauch.

Ich mag Sprache und ich habe eine Leidenschaft für Wörter. Diese Decke, die ich mir vor Jahren bei den Waldviertlern(GEA) bestellt habe, wärmt uns während der kühleren Zeit, beim Gnapserle oder an den wenigen Filmabenden. Sie hat Kuschelfaktor auf mehreren Ebenen. Eingehüllt in weiche Wolle und weise Worte. Und jedes Wort erinnert an Leben und Leidenschaft.

Adventskalender 2016

Wir üben uns noch ein, von kultivieren sind wir noch ein Stück entfernt – oder, um es mit Evas Worten zu sagen:”Mann, da liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor euch.” In diesem Fall gilt wohl eher Frau, da liegt noch…
Wir üben uns noch ein, in den Feierabend, der nicht erst nach all der getanen Arbeit NICHT mehr stattfindet.
Feierabend nicht nur von der Arbeit, auch, oder gerade, von der Welt mit ihren Abarten. Wer sich unser Hausbuch näher anschaut weiß, dass es uns betroffen macht, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, dass wir möchten, dass Gemeinschaften wie Schulen, Fußballteams, Chöre,… nicht durch Willkür und Unrecht traumatisiert werden. Und es ist uns ein Anliegen, welche Strömungen in diesem Land das Ruder übernehmen.
Ergo haben wir uns im Advent 2016 für einen Kalender entschieden, der beruhigt und abfedert – Namaste Donna Poldina. Nein, für ZWEI Kalender, die dem Namen FEIERabend alle Ehre machen.

Aber, wer bekommt welchen?
Münzwurf entscheidet.
Kopf oder Zahl?
Für derart wichtige Entscheidungen braucht es die Euromünze aus San Marino – Urlaubserinnerungen bringen mich gerade fast zum Schmelzen.

Der Craftbeer ist meiner, Hermann bekommt die Stieglvariante.

Dass mein birra numero uno ein Triple A ist, entlockt uns beiden ein Schmunzeln. AAA.

Dass auf dem Etikett endlich einmal Kraftbierwerkstatt steht, noch ein Schmunzeln. Ich mag diese Verfremdwörterung überhaupt nicht.

Das alte Etikett von Stiegl – noch ein Lächeln, gepaart mit der Erinnerung, mei schau, wie früher. Wie früher tut manchmal RICHTIG gut.

Nach diesem Beitrag machen wir uns an die Verkostung ganz in diesem Sinne:

Macht NICHTS. Feiert den Abend und den Tag und lasst den Herrgott einen guten Mann sein.

Besinnlicher Advent

Und das tut auch gut

Jeden Tag

Sterntaler

Ich kann mich an das Märchen nicht mehr erinnern, aber an das Bild in meinem Märchenbuch.Ein Mädchen mit gelocktem Haar in einem blauen Kleid. Und Sterne fallen vom Himmel. Sie hält das Kleid hoch und fängt die Sterne auf.

So ähnlich fühle ich mich in den letzten Tagen.
Wie Sterntaler.

Von so vielen Seiten kommen die Sterne der Stärkung,der Seelennahrung, der Aufmunterung, des Trostes und der Zuwendung daher.

Vergaltsgott enk alle.

Sall isch a wåhre Pråcht

Das Leben hat so einiges auf Lager. Auch jene Zeiten, in denen der Leib ganz klare Grenzen zieht. Fast schon die Notbremse zieht. Dafür bin ich diesem Körpe sehr dankbar, erweist er sich doch immer als der, der es schon richtig macht (Zitat). Und wenn dann der Tag da ist, wo diese Bühne der Seele merkt, jetzt kann ich die Bremse wieder ein wenig lockern. Ja dann, und erst dann, sieht mein Frühstückstisch manchmal so aus.

Und erst dann kommen wieder Gedanken wie: SALL ISCH A WÅHRE PRÅCHT, då denk i miar hålt ållemål, HERRGOTT, SCHIAN HÅSCHS GMÅCHT.(In Anlehnung an Mei Imscht)

Von Einsiedlern und Eremitagen

Angelika, der Beitrag ist jetzt nur für dich. Einsiedlers Waldweihnacht und deine Eremitage.

Ma woaß es lei it

Der Advent ist da und mit dem heutigen Tag auch der Adventskalender, der die Tage bis zur Heiligen Nacht begleiten wird.
Jene Nacht, in der sich die Christen alljährlich an die MENSCHWERDUNG ihres Gottes erinnern. Es menschelet an vielen Ecken und Enden, auf die eine und die andere Art.
Für diesen Advent 2016 finden an dieser Stelle unseres Hausbuches so ab und zu Fragen der Menschwerdung ihren Platz.
Die Eiszeit der Herzen treibt die abartigsten Blüten. Einige davon haben in unserem blog an der einen oder anderen Stelle schon ihren Ausdruck gefunden. Andere wiederum sind seit längerer Zeit ein Thema und erhalten jetzt ihren Platz.
Themen, die vielleicht einen gemeinsamen Nenner haben: MA WOAß ES LEI IT- oder – man WILL es nicht wissen.

Sie hat so geschrien.
Geschrien vor Schmerzen.
Immer lauter wurde ihr Schreien bis es ein Brüllen war.
Um sich hat sie geschlagen.
In ohnmächtiger Wut zerstört, was ihr wichtig und heilig war. Und dabei immer noch mehr von sich gefordert und verlangt.
Übermenschliches.
Selbstauferlegt und Selbstgegeißelt.
Und aus.

Mei, ma håts hålt it gwisst.
Sie håt jå nia eppes gseit.

Du
Du warst da.
Einfach nur da.
Fassungslos und mit einer Eselsgeduld.
Du warst da und hast die Schreie gehört.
Die Schmerzensschreie.
Und du hast sie ausgehalten – diese Schreie, den Anblick der Zerstörung, die Wut und das Brüllen. Übermenschliches.
Selbstverständlich bis zur Selbstaufgabe.
Du bist über dich hinausgewachsen und hast HALT gesagt und HALT gemacht. Und NICHT aus.
Haarscharf.

Vom Feierabend und von Freunden

Ich mag Flaschen. Nein, die anderen, die Glasflaschen, deren Etiketten, Schriften, Worte und manchmal auch den Inhalt.
Und ich mag Schwarzbier, seit ich es das erste Mal im Fischer am See( Zillertaler Brauerei) gekostet habe.

Mit Claudia und Robert, zwei wåschechten Boarn(?), verbindet uns, neben vielem anderen, eine Leidenschaft zum Bier.
Wann immer wir uns besuchen gibt es einen Austausch über die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen der Braukunst. Und immer die eine oder andere Kostprobe.
Und – wir üben uns gerade ein, den Feierabend selbst zu bestimmen. Nicht erst, wenn alle Arbeit getan ist. Was passt besser zum Feierabend als ein guter Schluck gutes Bier.

Abgesehen davon, war der Grund für diese Fotos ein ganz anderer. Das Wort SUD hat mich an meine Kindheit und meine Jugend erinnert. Und an die Markoma. Zu bestimmten Anlässen ist die Familie in ihrer Küche – a richtige Kuchl – zusammen gesessen und hat erzählt, informiert, berichtet, ausgetauscht und gratscht. Ihr Gesicht und ihre Gestik bei dem Satz:” Mei håt der an Sud keht.” fällt mir heute noch ein, wenn ich das Wort lese.

Der Leisi

hat endlich, nach Jahrzehnten im Glasclip, einen würdigen Rahmen und einen entsprechenden Platz erhalten.

DER Leisi heißt Leismüller Johannes und gehört zu den Menschen, die mir mein Beruf, die Ausserferner Kulturinitiative und mein Ich – muss – junge – Talente – unterstützen – oder – fördern -Syndrom ins Leben gebracht hat. Vor über 20 Jahren. Als der Leisi gefragt wurde, welche Talente möchtest du gerne in deinem Leben, hat er geantwortet: ALLE.
Johannes ist inzwischen angesehener Pädagoge, Musiker, Sänger, Karikaturist, Kabarettist und was weiß ich alles noch.

Das Bild hat es mir vom ersten Anblick an angetan. Das Leben, die Menschen und die Leit. Und diese Weite, Wüste oder Meer und im Hintergrund die Berge. Claudia, die Bilderrahmenmeisterin des Ortes, hat ihr Können in die Restauration dieses Werkes gelegt und es ist ihr gelungen.
Jetzt begleitet uns ein LEISI am Tagesbeginn und am Tagesende und mit diesem Bild das Leben und viele seiner Geschichten.

Der Vorplatz

Am Samstag haben wir den Vorplatz zur Klockerei neu gestaltet. Jedes dieser Teile birgt eine, oder gar mehrere Geschichten in sich. Manches musste gereinigt und gesäubert werden, manches ausgebessert und erneuert. Wie das Hausnummernschild. Jaja, der Wagen Nummer 19…

Aus allem, was so im Garten herumgelegen und gestanden ist, wie die Palette oder die Metallböcke, haben wir einen Schutz für die Katzentüre im Winter gemacht.

Fesch und schneidig – die Eva hålt

Es ist wieder einmal Zeit, DIR einen Beitrag im Hausbuch der Klockerei zu widmen. Bist du doch seit Jahren gewichtiger Teil davon.

Gemeinsam haben wir damals, vor dem ersten Wahldurchgang, es war schon dämmrig draußen, die Sonnenblumen ins Freie gesetzt. Drei Stück. Als Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. Alle drei sind sie groß geworden, sehr groß, sie haben die 4m Marke erreicht.
Und sie stehen noch immer, inzwischen sind den Wildvögeln Nahrungsquelle geworden. Und sie sind immer noch Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung. So wie junge Menschen, die sich engagieren, die aufstehen und für etwas einstehen, die Gesicht zeigen.

Eva, ich bin sehr dankbar, dass ich dich kenne und dass du Teil meines Lebens geworden bist. Und ich bin so mächtig stolz auf dich – sou fesch und sou schneidig!

Namaste

Angelika