Archiv für den Tag: 27. Dezember 2015

Vollmond am Heiligen Abend

Früher haben wir Kinder von unserer Mama immer das Friedenslicht und eine Rose mit Grünzeug geschenkt bekommen. Es war immer ganz etwas besonders mit der Laterne im Auto und der duftenden Blume am Beifahrersitz wieder ins Außerfern zu fahren. Das Friedenslicht zu holen ist Ritus geblieben, die Rose hätte ich heuer sogar aus dem Garten holen können. Vielleicht sollte ich auch diese Tradition, wie das Räuchern, weiterführen.

SCHUTZ UND SEGEN FÜR HAUS UND HOF
FIARS GUATE, DEIS WOCHST UND GEDEIHT
FIARS VIECH UND FIAR DI LEIT.

Räucherspruch aus der Klockerei und für die Klockerei

und eine Maus( mindestens)

so unterschreibt Hermann die Grüße aus der Klockerei, wenn er alle mit einbeziehen möchte.
Vor zwei Wochen hatte es so den Anschein, als ob wir eine Maus in der Garage haben. Um sicher zu sein und um das Wesen nicht verhungern zu lassen, habe ich immer wieder ein paar Essensrestl rausgelegt. Siehe da, sie waren alle weg. Als Dankeschön haben wir die Gagelen gefunden.

Soweit die Vorgeschichte. Da heuer das Wetter so sonnig und warm ist, wollte ich unsere Krippen einmal so richtig durchlüften und das Moos wieder einmal von der Sonne bescheinen lassen.

Bei der jährlichen Kontrolle, ob wohl alles noch an seinem Platz ist, traue ich meinen Augen kaum. Getrocknete Nudeln liegen im Stall, schön zu einem Nest zurecht gelegt. Die Maus, da hat die Maus gewohnt und gelebt. Ein guter Platz. Da aber von ihr weit und breit nichts mehr zu sehen war, habe ich den Stall gereinigt und wieder Herberge werden lassen.

La Marescialla

Ich habe dir einen Kuchen gebacken und es gibt kein Rezept dazu, weil ich ihn nach meiner Phantasie gemacht habe. Mit diesen Worten hat Eva mir diese Torte überreicht und gemeinsam mit Hermann ein Ständchen angestimmt.

Ja, und da es diesen Kuchen noch nicht gibt, hatte er auch keinen Namen. Und ja, ich darf mir einen Namen dafür aussuchen. Nach einigen Scherzen und Übersetzungen und Vergewisserungen, was denn was bedeutet, habe ich mich für LA MARESCIALLA entschieden. Marschall war eines der fünf Hofämter im Mittelalter. Er hatte die Oberaufsicht über das Geschehen am Hof. Er hatte dafür zu sorgen, dass alle und alles gut versorgt waren. Zeichen seines Amtes ist der Marschallstab. Ja, genau, in jungen Jahren nennt man das Gschaftlloch oder Kommandoloch 🙂 Im fortgeschrittenen Alter: LA MARESCIALLA

Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für die weibliche italienische Form entschieden( da steckt auch noch das MARE drinnen).

Die Creme in der Mitte war mit karamellisierten Nüssen bestückt und wurde von allen Kostern als der allerbeste Teil dieser Torte benannt.

Im Anflug(!!) haben Fany und Josefa sich ein Stück von Evas Torte geholt.

Die Bäckerin hat schwesterlich geteilt.

Logenplätze

Der Garten ist um einige Behausungen, Nistplätze und Futterstellen reicher geworden. Reini und Tini haben mir die Wohnmöglichkeiten für Gartenhelfer vorbeigebracht und ich konnte im Lechweggschäftl dem Meisenknödelhalter nicht widerstehen. Hoffentlich wird es so lebendig, wie es ausschaut.

Beim Elferlen

Nein, auf neun Uhr schaffen wir das in Ferienzeiten, an Fest- und Feiertagen sehr selten. Bis wir alles ausgekostet, Ideen gewälzt und sortiert, Vergangenes gewürdigt und uns entsprechend gefreut haben, ist es meist elf Uhr. Zeit für ein zweites Frühstück. Nein, kein neumodischer Brunch, sondern Elferlen: Hermanns Brot in schwarz und weiß, neues Olivenöl- einmal aus Mittel- und einmal aus Süditalien, eingelegte Tomaten aus verschiedenen Regionen, gutes Salz und ein RiegeleBier. Das Szenario findet bei strahlender Sonne in unserem Garten statt. Umringt von 33 fröhlichen Wesen. Der Psalm dazu beginnt mit … und er liebte sie hundertfach. Das Märchen vom Sterntaler fällt mir ein. Einfach das Kleid aufhalten und hineinfallen lassen. Da strahlt und fliegt er, der Engel der Gaudete.