Mitten in der Nacht beginnt der neue Tag

An diese einfache, bekannte, manchmal vertraute und alte, aber auch immer wieder vergessene Wahrheit bin ich gestern wieder erinnert worden. Ja, in der dunkelsten Nacht beginnt bereits der neue Tag.

Es war der Titel des ersten Liedes, das der Chor beim Requiem gesungen hat. Und während diesem Lied hat Oktavia, die nur mehr eine Hand voll war( sie hatte nur mehr 550g) ihre Flügel ausgestreckt und ist in eine neue Zeit geflogen.

Und sie wird singen, sie wird lachen, sie wird” des gibts nit” schreien, in der neuen Zeit, in der neuen Zeit( frei nach Ludwig Hirsch).

Sie hat so gekämpft, sie war so tapfer und es hat am Freitag Nachmittag noch so nach Besserung ausgesehen.
Am Samstag früh war dann, der mir inzwischen sehr vertraute Moment, wo sie die Augen nicht mehr aufgemacht hat- nur noch einmal, mit aller Mühe, wie alle anderen Hennen und Hähne vorher auch. Wer diesen Blick einmal gesehen hat, der weiß, er schaut in den Abschiedsschmerz- in all seiner Stärke, in all seiner Kraft, in all seiner Trauer, in all seiner Sehnsucht, mit all dem LEBE WOHL.

Dann kam nur mehr dieses ruhige Atmen und dann die Erlösung.
Bei ihr habe ich lange gerungen und gesucht, wo der Beginn, der Auslöser, der Anfang war.Ich hatte es vergessen, dabei war es mir, als ich sie das erste Mal so versunken im Gras sitzen sah klar, ich habe es ihr auch gesagt. Doch dann fängt mich immer wieder das Ringen ums Leben, immer wieder, eine Chance gibt es noch, ein….
Nachdem ich sie auf Heu gebettet hatte, habe ich in unserem Hausbuch unter dem Schlagwort Oktavia nachgesehen, und ihr kurzes Leben noch einmal an mir vorüberziehen ziehen lassen. Dabei ist mir auch klar geworden, warum Vivienne immer bei ihr im Schupfele schlafen wollte: Die waren von Anfang an zusammen. Es gibt einige ganz nette Fotos.

Beim Blick aus dem Fenster traute ich meinen Augen kaum.Das glaubt uns kein Mensch, habe ich zu Hermann gesagt. Nach dem Miterleben dieser innigen, fast heiligen Momente, in denen Vivienne Oktavia geputzt und gesäubert hatte, haben wir doch noch ein Foto gemacht- fürs Lebensalbum.

Kreativität

Auch dieses nette Behältnis haben wir unseren Wiener Freunden zu verdanken. Alte Zeitungen, die mit einer Spezialfolie bearbeitet werden und dann zu diversen Taschen und Tüten gestaltet.

Und diese Prachtstücke hat Hermann in Füssen erstanden. Das Papier stammt aus einem Gesangsbuch aus dem Jahr 1918. Ich mag solche Ideen, solche Gestaltkraft, solche Einfälle, solche ganz besonderen Stücke. Schmuckstücke allesamt!!

Nein, ich bin noch in der Klockerei

Nein, es dauert noch. Nein, ich komme später.

Diese Sätze haben wir gestern nicht nur einmal gehört. 16 junge Menschen hatten wir noch nie an einem Tisch. Es war HERZERFRISCHEND. In den letzten Monaten des letzten Schuljahres gab es zwischen der LEGENDÄREN 8g und uns immer wieder das Geplänkel, dass sie sich schon für die Ereignisse und Geschehnisse und die Kochkünste und überhaupt für fast alles in der Klockerei interessieren. So eine Einladung in die Klockerei wäre schon super…
Gekommen ist dann alles ganz anders. Das Ergebnis war dasselbe. Einen Tisch voller einmaliger und einzigARTIGER junger Menschen. Hermann hat eine Verkostung a la Klockerei zusammengestellt. Am Ende der Begegnung waren alle Teller, Töpfe und Schüsseln leer.
Zurückgeblieben ist ganz viel Lebendigkeit, Erinnerungen, Wärme, Strahlen, Lachen, Staunen, Freude und ganz viele, liebe Mitbringsel, die uns wieder an diesen Schmetterlingsschwarm erinnern werden.
Aja, das hätte ich jetzt fast vergessen. Vega bedankt sich im Namen aller Vierbeiner: So viel Streicheleinheiten haben wir schon lange nicht mehr, NEIN, überhaupt noch nie erhalten. Hoffentlich kommen sie wieder…

Vier

Jahre, vier Klassen, vier Kandidaten, vier Prüfungen, vier Sehr Gut.
Fünf Jahre, fünf Besuche und fünf Städte. Eine weiße Fahne, den Führerschein und das Ticket in der Tasche.
Eine Zeit der Feste und der Feiern liegt fast hinter uns. Dicht, intensiv, pralles Leben, pure Lebensfreude und der Geschmack von großer Freiheit und der Weite der Welt liegen in der Luft. Die Flügel sind ausgebreitet um in neue Gefilde zu fliegen. Knospen bereit, aufzublühen. Reichst beschenkt freue ich mich jetzt darauf, all das zu verANKERN.
Und darauf mich auszuruhen. Auf den Lorbeeren ausruhen. Und JA! Es ist immer eine Frage der HALTUNG.

Lebensabschnitte gehen zu Ende,

wenn nach 12 Jahren Schule die Reifeprüfung ansteht. Mit diesem Bewusstsein wird die Arbeit noch gewissenhafter gemacht. Da geht es immerhin darum, den jeweiligen Kandidaten zur Hochform zu verhelfen, ihre Nervosität in Schach zu halten und das Beste aus allem zu machen.
Es ist immer wieder eine Zeit der Hochleistung für alle( ob man Leistung will oder nicht).

Es ist aber auch die Zeit, Rückschau zu halten und all das Gelungene zu feiern. Die Einladungen stapeln sich und die Gefühle fahren Achterbahn. Lachen und Weinen zugleich ist keine Seltenheit und manchmal ist es ein bisl VIEL Abschied auf einmal.

So viel Zartheit

ist neben all den farbenfrohen Blüten zu finden. So viel Heilkraft, so viele Wunderwerke der Natur.

Mit Kind und Kegel

waren wir diesmal unterwegs. Mit unserem roten Wohnmobil. Mit meinen Eltern. Mit Eva. Mit Emma und Vega. Mit Geschenken und dem Gepäck für vier Tage. Genial haben wir alles verstaut. Gelernt ist gelernt, ich habe es mir bei all den Begleitfahrten mit meinem Papa abgeschaut. So TRANSPORTIERT man Güter! Man beachte den scheinbar leeren Kofferraum, der der Reiseplatz für unsere Hunde war!! Aja, und das alles bei über 30 Grad- ohne Klimaanlage.

Und wieder einmal hatten wir mit der Unterkunft großes Glück. Der Hubertushof ist eine alte Mühle, die in einem riesigen Park liegt.

Zu unserem Hochzeitsfest vor circa einem Jahr haben wir auch meine Taufpatin und ihren Mann eingeladen. Sie konnten sie damals nicht annehmen. Dafür haben wir eine Einladung erhalten, sie doch einmal zu besuchen. Verbunden mit dem Wunsch, doch auch meine Eltern mitzunehmen. Das haben wir jetzt wahr gemacht und sind zu meiner Goti nach Maria Bildhausen gefahren.

Sie ist immer noch diese feine, herzliche Frau, von der ich noch viel lernen kann und mag.

Gretl

wie sie leibt und lebt. Jetzt ist sie wieder ganz die Alte!! Ein Streifen Blau am Rücken ist noch der letzte Zeuge des Unfalls. Und morgen ist sie wieder schneeweiß.

Dazulegen

Wenn das Brutfieber über die Mädels herfällt, dann scheint das manchmal wie ein Signal an die nichtbrütenden Mädels, die doppelte Menge an Eiern zu produzieren. Hauptsache Nachwuchs, so will es die Natur. Da werden die Eier dann nicht in die leeren Legenester gelegt, nein es wird dazugelegt. Das kann manchmal eng werden.

Stundenlang

könnte ich vor unserem Quittenbaum stehen. So gut hat ihm der Schnitt getan. So schöne Blätter und Blüten hat er heuer. Mit dem Hauch von Pelz auf den Blättern, die an Samt erinnern, strahlt sie so etwas wie Sanftmut und Weichheit aus.

Nach dem Frühstück

eine Gartenrunde gehen, die Schönheit der zweiten Tulpensorte beim Berta/ Salvatore Grabl betrachten. Immer stecken zwei Tulpen ihre Köpfe zusammen. Immer zwei und zwei. So wie sie immer die Köpfe zusammen gesteckt haben, die zwei.

Beim ersten Sonnenstrahl

Heute haben wir uns Auszeit genommen. Anstatt noch bis zum Schulbeginn allerhand zu erledigen, haben wir uns ein Frühstück beim Quittenplatzl genehmigt. Dasitzen, schauen und die Schönheit der Spuren, die die Zeit und der Regen gestalten, wahrnehmen.

Ein gelungener Tag

war er, 25. April 2015. Aber darüber wird das Geburtstagskind noch selber berichten.

Kükenzeit x 2 neigt sich ihrem Ende entgegen

Sehr selten findet in unserem Hausbuch die Arbeitswelt ihren Platz. Aber manchmal schwappen die Wellen der Schule auch ins Haus. Jetzt ist sie wieder da, die Zeit, in der die Einladungen verteilt werden, um gemeinsam das Ende der 8-jährigen Zeit, die wir miteinander verbracht haben, zu feiern. Hübsch und einfallsreich sind sie heuer. Unterschiedlich in der Gestaltung für Männer und Frauen. Vielleicht hole ich meinen Sonnenhut hervor, um das Freche dieser Karte zu unterstreichen.

Zeitgleich wie die Kükenzeit unserer Achtklässler vorbei ist, geht die Kükenzeit unserer Hennen zu Ende. Sie mischen sich schon so langsam unters Volk. Erkunden für sich selber, badeln mit den Älteren und laufen dann doch wieder laut fipsend zu ihren Glucken.

Es erstaunt, verwundert und berührt mich jedesmal wieder aufs Neue, wenn ich erlebe, was diese Glucken ihren Küken in 8 Wochen beibringen. Alles, was sie zum Leben brauchen. Lebenskunst haben sie ihnen gezeigt und mit instinktivem Wissen lassen sie sie jetzt FLIEGEN.
Gluckenausbildung sollte für alle Pädagogen verpflichtend eingeführt werden. Dann könnten auch die menschlichen Küken nach 8 Jahren sich der erlernten Lebenskunst hingeben.

Es gibt einen Spruch

der lautet sinngemäß so: Es fallen einem immer die Bücher und die Menschen zu, die man gerade braucht. An unserem Tisch liegen und stehen seit ein paar Tagen solche Bücher. TRATTORIE DEL CHIANTI haben wir von meinen Eltern an Weihnachten erhalten. In den Weihnachtsferien haben wir es gelesen und darin geblättert. Und dann ins Regal gestellt. NACH unserer Reise haben wir es wiederentdeckt und festgestellt: Wir haben darin beschriebene Lokale besucht. Und wir haben mit diesem Buch eine weitere, herrliche Erinnerung an unseren Osterurlaub.
Auch das zweite Buch hat indirekt mit unserem Urlaub im Chianti zu tun. Geschenkt bekommen habe ich es von Sabine, einer Mitbewohnerin unserer StudentenWG zu meinem 18. Geburtstag. Wissende ahnen, wie lange das her ist. Wer immer ein herzerfrischendes Buch über Gott und die Welt sucht, ist damit gut bedient. Selten hat mich ein Buch derart berührt.
Ja und jetzt kommen die verschlungenen Zufälle des Lebens zum Tragen. In den 8. Klassen habe ich heuer erstmals wieder EXERZITIEN gemacht. Nach der Einübung haben die Schülerinnen und Schüler übernommen und ihre Ideen und Gedanken eingebracht. Die letzte Einheit vor den Osterferien haben Anja und Juliana gehalten. Mit Zitaten aus diesem Buch, von dem ich bis jetzt den Titel verschwiegen habe. HALLO, MISTER GOTT, HIER SPRICHT ANNA(von Fynn). Alle Erinnerungen daran wurden in dieser Schulstunde sofort aufgesperrt und die Rührungen waren da. SCHÖN,wenn man von den eigenen Schülerinnen erinnert und überholt wird. Als Abschluss dieser Stunde haben die beiden dann einen Text vorgelesen. DAS LEBEN. Anja hat ihn aus 1000 Spruchkarten zu einem Gesamtkunstwerk komponiert. Diesen Text haben wir dann in unserem Urlaub, der ja in der Karwoche war, Tag für Tag vorgelesen und zu unserem Begleiter gemacht. NOCH SCHÖNER!!!!