Manchmal meine ich, schon einiges zu wissen, was so das Wesentliche an einem Rezept oder einer Speise wäre. Dass das Gulasch einige Varianten hat, war mir klar, aber erst, als ich diese Woche auf Anregung von Angelika ein Rezept suchte, bei dem Sauerkraut (unser eigenes, vom letzten Sommer) dabei war, wurde mir klar, dass es da eine riesige Anzahl gibt, gerade in der österreichischen Tradition. Eine wunderbare Website listet alle auf und so wurde mir klar, dass mein naives Verständnis — mit Sauerkraut = Szegediner — schon gscheit daneben liegt. Daher nun diese Bezeichnung für das, was ich, angeregt durch dieses Rezept, gekocht habe:
½ kg Zwiebeln in etwas Öl goldgelb rösten, mit 2 EL Paprika (edelsüß) vermischen und gleich aus der Pfanne nehmen; 1 kg Rindfleisch anbraten, mit Gemüsesuppe aufgießen (bis bedeckt) und aufkochen lassen. Alles in einem größeren Kochtopf gemeinsam mit 3 EL Tomatenmark, ¾ kg Sauerkraut, 1 TL Kümmel, 2 TL Majoran, 1 Lorbeerblatt und 1 Chili und ⅛ l Rotwein vermischen und auf kleiner Flamme köcheln lassen — mir schmeckte es nach drei Stunden erst richtig gut ‘verheiratet’. Am Ende 1 geraspelte Kartoffel einkochen lassen und mit ¼ l Sauerrahm und ⅛ l Süßrahm abrunden. Jetzt erst salzen.
Weil auch gerade frisches Brot aus dem Ofen kam, war die Meine nicht mehr zu halten. Ich mag einen Semmelknödel noch lieber.
Prager Gulasch
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