Von Jahr zu Jahr, von Begegnung zu Begegnung wird mir bewusster, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der zahlreiches DER BRAUCH war. Nicht immer habe ich das geschätzt, als Jugendliche wohl auch dagegen rebelliert. Über all die Jahre sind mir all die Bräuche immer wichtiger geworden. Ihnen entlang kann ich mich auch in den schwierigsten Zeiten durch den Alltag und durch das Jahr, letztendlich durch das Leben hanteln. Da hat DER KLEINE PRINZ schon wahre Worte gesprochen (es muss feste Bräuche geben).
Und es war und ist es auch bei uns der Brauch, wann und wie man die Krippe aufstellt.
Heuer hat sich Hermann für die Krippen, ich für den Christbaum entschieden. Alle Figuren auf meiner mitgebrachten Krippe haben eine Bedeutung, eine Geschichte, manche wurden speziell für mich angefertigt.
Hermanns Familie hat keine Bräuche in diesem Sinn. Auch weiß er nicht um die Geschichten.
Und so habe ich, als ich seine Anordnung der Figuren gesehen habe, zuerst einmal gschluckt. Nur mehr wenige waren an den Plätzen, die ich ihnen über Jahre zugedacht hatte.
Bei näherer Betrachtung wurde mir recht warm ums Herz. Sehr heilend ist die Aufstellung für mich. Viel inneres Wissen hat die Figuren an einen neuen guten Ort gestellt.