Die haben wir uns gemeinsam vorgenommen: nachdem Angelika schon fast alle anderen geschnitten hat. Die schneiden wir miteinander, hat sie gesagt, schließlich ist es unsere Hochzeitsrose.
Ich hatte wieder einmal alles vergessen und hatte begonnen, meine Rose (die recht große, zartrosa (!) am Eck) zu schneiden. Schaust einfach, hat sie gemeint, dann siehst schon. Stumm murrend hatte ich begonnen, glaubte keine Ahnung zu haben, was denn da wegzuschneiden wäre, fragte schließlich leicht quengelnd, ob denn Hagebutten noch was an der Rose zu suchen hätten. Nein, meinte sie, und tatsächlich war dieser eine Tipp bereits ausreichende Grundregel (Axiom tät der Mathematiker sagen). Und das Verdorrte, das ich dann immer mehr erkannte, natürlich auch nicht. Was denn sonst? Und so wurde ich immer begeisterter und fanatischer, Stunden später war ich dann fertig und ganz zufrieden.
Also freute ich mich schon auf dieses Schneiden, gemeinsam, die Rose, die wir zu unserer Hochzeit von meinem Vater bekommen haben. Die ganz besonders widerstandsfähig ist und manchmal grad zum Trotz noch nach einigen Schneefällen blüht. Und heuer schon Knospen getragen hat. Und wieder wird und in gefühlt hunderten Blüten prachtvoll sein wird!
Na ja Herr Professor – man lernt NIE AUS!