Ermutigt durch den ersten Wegfund — da war ich noch nie vorher — machte ich mich auf den Weg zum zweiten, ebenfalls auf der ÖK50 eingezeichnet.
Jetzt gar so genau hab ich’s auch da nicht genommen, dass da die Höhenlinien manchmal schon gar eng beieinander waren, hätte mich schon stutzig machen können. Haben sie aber nicht. Frisch gewagt! Hab ich gedacht.
Allein den Anfang zu finden war schon ein Abenteuer. Da war nämlich nix. Kein Schild, kein erkennbarer Weg. Die Karte wies ihn aber deutlich aus, entlang der Gemeindegrenze Breitenwang-Reutte sollte der Weg führen. Etwas geknicktes Gras fand ich, Winnetou-mäßig, und begann den recht steilen Anstieg. Vega wollte zuerst gar nicht mit, es war klar was sie sich dachte. Folgte mir dann aber doch. Immer wieder fanden wir frisch bemalte Grenzsteine. Aber sonst nichts. Ganz sicher keinen Weg.
Ganz eigenartig war der Bergrücken hier zweigeteilt: auf der Breitenwanger Seite war der Wald ausgelichtet worden, kleine Bäume und Äste waren abgeschnitten worden, allerdings lag alles einfach auf dem Boden: Gehen unmöglich. Auf der Reuttener Seite war eine feine Wiese, lichter Wald. Allerdings doch recht heftig im Anstieg.
Nach gut einer Stunde wurde der Rücken breiter und flacher. Da allerdings kehrte ich aus Rücksicht auf unser aller Kondition um. Abenteuerlich schon, Weg: keiner! Daheim dann forschte ich ein bisschen weiter: tatsächlich war auf der aktuellen Wanderkarte von diesem gepunkteten ÖK-50-Weg nichts mehr zu sehen, erst ein kleines Stück weiter oben hätte einer begonnen!