Am Friedhof

Es ist sehr selten der Fall, dass am Fasnachtstag kein schönes Wetter ist. Aber wenn die Prognosen Schnee oder Regen ankündigen, weiß ich meinen Vater immer fragende und klare Worte an die verstorbenen Fasnachtler richten. So auch heuer. Der verstorbene Obmann mit dem er sechs Mal das Schemenlaufen mit organisiert hat, hatte kein Weihwasser mehr im Weichbrunnenkessel. Daraufhin geht mein Vater mit dem Plastik einer abgebrannten Kerze in die Kirche und holt Weihwasser. Das Füllen des Weichbrunnen kommentiert er mit folgenden Worten: “Wenns miar do sou nass hobe, brausch du ou it in Truckene liege(viele Rufezeichen)”

Bei Schönwetter sind die Larven, die Gröller und die Gschaller außerhalb der Friedhofsmauer aufbewahrt. Und wenn ich die Fotos so betrachte, werde ich das Gefühl nicht los, dass die verstorbenen Fasnachtler beim Petrus heuer ein ganz besonderes Gehör gefunden haben.
So viel haben sie schon lange nicht mehr von der Fasnacht gesehen. Und sie wissen ja, die Imschter kennens- bei jedem Wetter.

Ein Gedanke zu „Am Friedhof

  1. Herlinde

    i woass nit, was mi mehr beeindruckt hat….die schallen unter den arkaden oder die lorven in den kirchenbänken. beides hatte eine ganz eigene stimmung…ich habe auch ein paar schöne bilder geschossen.

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