Wann immer die Teilnehmer seiner Seminare sich an den Rand der Ratlosigkeit über das Leben begeben hatten, war das die Antwort von Günter Funke: Ihr wollt wissen, wie Leben geht? Dann lest Biografien.
Seither fallen uns regelmäßig Menschen in unser Leben, deren Biografien uns bereichern oder erheitern.
Auf Anregung von Florian Klenk haben wir uns in den vergangenen Tagen intensiv mit Wolf Schneider beschäftigt. Sehr wohltuend, wie könnte es auch anders sein bei jemandem der es mit der deutschen Sprache derart kann und dessen Biografie den Titel HOTTENTOTTENSTOTTERTROTTEL… hat.
„Habe ich Rezepte fürs Alter und für ein langes Leben? Eher keine. Wie sollte ich denn das zur Nachahmung empfehlen: Hart arbeiten – fröhlich essen – fröhlich trinken – und nicht zum Arzt gehen, wenn’s nicht piekt? Einen Menschen suchen, der ähnlich tickt auf fünfzig Jahre – unbedingt. Und dann: Nicht aufhören – anfangen! Wenn die Beine lahmen, kann man immer noch einen Husarenritt riskieren. Wir taten das mit 60 und 70: Wir wanderten aus. Nach Mallorca nur, aber in die Wildnis, mit selbsterzeugtem Strom, das schiere Abenteuer, zehn Jahre lang.
Schließlich: Nicht vererben – verjubeln! Unsere Finca auf Mallorca haben wir verkauft, und nach meinen 68 Jahren im Beruf haben wir heiter und entspannt begonnen, sie zu verzehren. Die Kinder wissen das und finden es richtig. Und was ruft man ihnen zu zu guter Letzt, ihnen und den Enkeln? Frei nach Theodor Herzl: Macht keine Dummheiten, während wir tot sind!“
Auszug aus: Wolf Schneider. „Hottentottenstottertrottel: Mein langes, wunderliches Leben (German Edition).“ iBooks.