Es gab ein Österreich, in dem die ungarischen Flüchtlinge an der Grenze mit einer warmen Suppe willkommen geheißen wurden.
Es gab ein Österreich, in dem eine Million Menschen Wien zu einem Lichtermeer machten.
Es gab ein Europa, das berühmt für seine Kultur des Friedens war, das für viele ein Friedensprojekt war, keine Gemeinschaft hatte längere Epochen des Friedens.
Wir haben das Gefühl, gar nichts mehr tun zu können, deshalb zünden wir diese Kerze an: für die Frauen und Kinder, die Männer, die Jugendlichen, denen mit Tränengas an der Grenze zu Mazedonien Gewalt angetan wird, im Winter, es ist nass und kalt. Als Ausweg bleibt nur mehr das eiskalte Meer.
In unserer Hilflosigkeit, die manchmal das Ausmaß der Verzweiflung erreicht, wissen wir und glauben weiterhin daran, dass es in Österreich und in Europa Menschen gibt, die beruhigen und Verängstigte nicht erschrecken, die sich im Jahr der Barmherzigkeit ihrer Religion erinnern. Wir glauben daran dass es Menschen gibt, deren Haltung in den Grundfesten Europas verankert ist: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.