Über Genussintoleranz und Teresa von Avila

DSC_7145

Ich hab um meinen Vierziger herum im profil gelesen, dass es Fructoseintoleranz gäbe, erkannte mich im Artikel wieder – und hab mich gleich testen lassen (ziemlich zeitaufwendige aber harmlose Prozedur) und siehe da: mein Wert war bei über 300, die Intoleranz begann bei 80. Also nix mehr Honig, kein Obst mehr, Zucker sowieso schon lang nicht mehr, nur mehr Bitterschokolade (aber die hat eh ihre unvergleichlichen Reize, also gutes Beispiel dafür, dass, wenn eine Tür zugeht, eine andere aufgeht).

Ach ja, im selben Artikel gab’s dann auch noch die Laktoseintoleranz, natürlich hatte ich die auch (120 über 80). Ich möchte niemandem, der unter FI und/oder LI leidet zu nahe treten, aber meine Beschwerden waren im Vergleich zu schweren Fällen eigentlich ein Schas.
Aber: ich hab trotzdem all das aus meiner Ernährung verbannt, nur mehr laktosefreie Milch, und davon wenig.

Bis ich vor etwa gut einem Jahr, also fast 10 Jahre später, wieder vorsichtig anfing: ein bis zwei Marillenknödel (Mmh!), hie und da ein halbes Marmeladebrot zum Frühstück (Aah!), Honigbrot usw. Und siehe da: all die Genüsse, die ich mir jahrelang versagt hatte, waren derartig Lebensfreud-voll, dass ich gar nicht mehr so genau darauf achtete, was denn da an Folgen kam. Es kam was, aber es war noch nicht einmal Schall und Rauch!

Kurz: auf den Genuss von Früchten in jeder Form und auf Milchprodukte wie Joghurt zu verzichten, mag ich mir nicht mehr vorstellen, und es scheint schon auch so zu sein, dass je weniger ich darauf achte, desto weniger auch passiert. Also: da spielt der Kopf eine (zu) große Rolle! Ich litt wohl viel eher an meiner Unfähigkeit, all das genießen zu können (was übrigens ja auch automatisch die Mengen verringert).

Und daher: auf zu alten Ufern, ich hab heute eine Nachspeise probiert, die für mich noch vor kurzem aus Absurdistan zu kommen schien: Joghurt mit Feigen, und das geht so:

Joghurt mit karamellisierten Feigen (für zwei Personen):
200 g griechisches Joghurt (10% Fett, s. unten!), 3 Feigen, 2 EL Honig, 1 TL Butter, 1 EL Weißwein
Zwei der Feigen schälen, klein würfeln und mit 1 EL Honig unters Joghurt rühren, kalt stellen. Die dritte Feige in Scheiben schneiden, aus dem Rest Karamell machen (warm werden lassen, dabei rühren, und den Punkt, wo der Honig karamellisiert = alles braun wird, beherzt abwarten) und die Feigenscheiben darin schwenken, bis sie untrennbar verbunden sind. Darüber legen, Restkaramell als Deko darüber.

Nur ein Wort zum Joghurt/zur Butter: da halt ichs mit der Teresa von Avila: wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn! Weder Magerjoghurt noch Margarine kommen da auch nur in Frage! Gscheit oder gar nicht!

 

Ein Gedanke zu „Über Genussintoleranz und Teresa von Avila

  1. Herlinde

    ja ja des mit dem KOPF….des hat schon was…wir haben e schon viel darüber geredet, gell!
    ich wünsche dir und vielen anderen auch…so manche “sünde” macht das leben erst lebenswert.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.