Von wegen alte Hennen

Unsere Hühnerschar besteht aus sechs alten Hennen.
Bis auf Hilde sind alle zwischen acht und zehn Jahren.

Im letzten Herbst war ich der Meinung, dass das wohl die letzten Eier sind, die ich aus dem Stall trage.
Schauen wir einmal, ob sie den Winter gut überstehen, Kälte ist auch für alte Hennenknochen nicht das Gelbe vom Ei.

Dass unsere Mädels sich vom Erwachen der Natur und den Frühlingsgefühlen- und das ganze OHNE Hahn- so mitnehmen lassen, hat mich dann doch sehr überrascht.

ALLE legen wieder!
Es hat so den Anschein, dass sie zur Gattung alte UND glückliche Hühner gehören.

Morele

In ihren bevorzugten Gefilden- entweder am Dach, um dann in den verbotenen Garten zu kommen- oder im Schnee.

Ålte und gschtåndene Weiber

Klein ist sie geworden, die Schar.
Wenn ich mich recht erinnere hatten wir schon einen Bestand von 70 Hühnern.
Bis auf Hilde, sie ist erst 5 Jahre alt, haben meine Weiberleit ein stattliches Alter zwischen 8-10 Jahren erreicht.
Und nichts hält sie davon ab auch in diesem Winter immer wieder einmal vor die Stalltüre zu gehen.
Es ist im Alter kein großer Unterschied zwischen Mensch und Tier- wie eh sehr selten nur.

Meins, ganz meins

Wenn das Verreckerle an Orangenbaum mit seiner Blütenpracht wieder den Raum mit diesem Duft erfüllt-

die Bouganvillea sich nach wiederholter Ermahnung doch entscheidet, wieder auszutreiben und zu blühen-

Hilde mit einer Selbstverständlichkeit in den Wohnraum spaziert, um etwas zu ergattern-

dann ist das schon MEINS, ganz MEINS.

Seelenfrieden und Schmerzfreiheit

Das ist die Antwort von einem der Philosophen aus dem alten Griechenland.
Sokrates oder Aristoteles, ich weiß es nicht mehr und es ist mir auch vollkommen egal.
Die Antwort auf die Frage:“ WAS IST GLÜCK?“

Glück ist, wenn es am Christtag 2020 Schölferer gibt.
Ich weiß, in der Klockerei geht es um ganz viel Kochlust und Gaumenfreuden.
Aber wenn da so der dampfende Erdäpfel( die Roten von der Mieminger Bäurin), auf dem die Almbutter von der Usseralm zerrinnt, drüber das Rohnensalz von der Mama auf dem Teller liegt, dann ist das für mich ein FESTMAHL- kein x-Gänge- Menü bringt mich von diesem Teller weg.

Glück ist einen Platz zum Rasten und Ruhen zu haben.

Glück ist, Hilde, Frida und Valentin- sie haben einen Fuchsangriff überlebt- beim Picken in der Wintersonne zu beobachten.

Und Glück ist, wenn ich unsere Krippe anschaue und es zieht nicht mehr in der Herzgegend, weil sich die Urschel zur Börnie gewandelt hat.
Wenn es so ruhig ist, innen drinnen, ganz ruhig, wenn die Seele ihren Frieden hat.
Was für ein Glück!

Hilde ist da

Hilde ist eine Sulmtalerin und drei Jahre alt.
Sie lebte bis vor einigen Tagen in einer Schar mit 4 Hühnern.
Dann kam der Fuchs, nur sie überlebte.

„Ob wir sie nicht aufnehmen können?“ lautete die Anfrage.
Zuerst einmal schlucken und dann eine Nacht drüber schlafen.
Dann war die Antwort klar und klar war uns auch, dass das in diese eingeschworene Schar Unruhe bringen wird.

Nein, diesmal war das nicht so.
Schauen, sich ein wenig aus dem Weg gehen, neugieriges, gegenseitiges Erkunden, das war alles, was da passierte.
Nicht einmal das mit den Enten war ein Thema, obwohl Frida schon recht aufgeregt gemeldet hat, dass da eine Neue in ihrer Nähe schläft.
Aber Valentin konnte sie recht schnell beruhigen.

Hilde ist ein stattliches Weib und erinnert mich sehr an Fany.
Es weht wieder ein Hauch von Fany durch die Klockerei.
Und ich bin sehr stolz auf unsere wunderbare Schar, die das derart souverän gemeistert hat.

Sonnenliebhaber

Wenn die Sonne scheint und dazu noch warme Temperaturen kommen,

dann haben wir immer eine glückliche und sehr fröhliche Hühnerschar um uns.

Mizzi,Erna, Hilde und Rosa bevorzugen die warmen Steine im windgeschützten Hausschatten.

Luise und Hannerl lieben den Unterstand.

Tau zeigt ihre Schönheit in der Höhe und Haiderl erfreut sich immer noch an einem Erdbad mit ihren Küken.

Lebensfreude PUR!

Sonnenstrahlen

Die Sonne verschwindet jetzt schon um halb sechs hinter den Bergen.Wir versuchen jeden wärmenden Sonnenstrahl zu erhaschen und verlegen die dafür geeigneten Tätigkeiten ins Freie.

Wir haben noch einmal gemäht- der sogenannte zweite Poufl! Nach Friahah, Gruemet und Pofl war der Rasen schon wieder hoch genug, um noch einmal zu sensen. Die Hennen freuen sich über die kurzen Grashalme.

Und um die Sonnenzeit zu nutzen gibt es Restlessen- Püree von den blauen Kartoffeln, gebratene Gemüsereste ( Kohlrabi, Kürbis und Zucchini) und noch ein Schöpfer Risotto. Ein Gedicht!

Darüber haben wir uns recht gefreut. Endlich haben wir einen Versand gefunden, der unbedruckte Eierkartons zu einem guten Preis verschickt. Jetzt können wir wieder Eier verschenken und den ganz speziellen “Kundschaften” zukommen lassen.

Dieses Bild hat heute mein Herz berührt. Vroni laboriert noch an ihrer Augenentzündung, die ich mit Solewaschungen und Augentrostbädern behandle. Sie erfreut sich wie wir an den wärmenden Sonnenstrahlen. Es hat nicht lange gedauert und Hilde, ihre “Schwester” hat sich tröstend dazugesellt. Gemeinsam haben sie dann ein Gnapserle gemacht. Da wir alles wieder gut!!