Gartendankfest

Den Garten haben wir schon seit gut einer Woche fertig, der Winter kann kommen. Nachdem auch schon Frost und Schnee zu Besuch gekommen sind, haben wir auch Karotten und Rohnen im Sand eingelagert.
Das gehört gefeiert und so gab es am Sonntag gleich zweimal Rohnen. Einmal eine Art Borschtsch (nach Walter Meissl) mit Zutaten, die allesamt aus unserem Garten kommen — der Liebstöckel und der Stangensellerie hatten schon zweimal Frost gesehen und waren dementsprechend zerbrechlich:
Vier mittlere Rohnen (eine war weiß, die anderen gestreift: dann ist die Suppe eben nicht blutrot), vier Karotten, 2 Stangen und das Grün vom Stangensellerie, vier mittlere Kartoffeln (ja: das sind nur drei, aber die große war urgroß!), etwa ¼ kg Weißkraut. All das im Abstand von jeweils einigen Minuten in 3 l kochende Gemüsebrühe geben. Am Ende mit etwas Liebstöckel würzen.
Als zweites hatten wir (vom Mieminger Bauern) gelbe Rohnen (Rezept), aus denen wir schon einmal mit einem Fischconfit (dieses Mal mit einem Saibling) einen Salat zubereitet haben. Die schauten schon recht verschrumpelt aus, waren geschmacklich aber einwandfrei! Hier waren die Kräuter (das sind: 1½ Zweige Thymian, 1 Zweig Estragon, 15 g Estragonblätter, 20 g Rucola) die Herausforderung: auf dem bei diesem Wetter eisig windigen Balkon die winzigen Blättchen zupfen und finden dauerte schon einige Zeit — der Estragon, eigentlich ein ganzer Topf, war damit abgeerntet, der Rucola (zwischen Resten von Schnittlauch) mit seinen winzigen hauchdünnen Zweigelchen auch. Ich war jedenfalls gscheit durchgefroren nachher, aber auch das passt zum Gartenabschluss: die letzte Ernte!
Bleibt also nur zu Danke zu sagen: Danke Garten! Danke geliebte Gärtnerin!!

Unser erster Sprossenkohl für uns

Eigentlich unser zweiter Sprossenkohl: wir haben letztes Jahr bereits einen gesetzt, der auch recht gut wuchs, allerdings nicht schnell genug in die Höhe um außer Hüpfhöhe zu sein. So wurden alle Sprossen schon im zartesten Kindesalter Leckerbissen für unsere Hennen.

Heuer haben wir ihn in die höheren Hochbeete gesetzt, unerreichbar also und tatsächlich hat dieser Wundersommer auch dafür gesorgt, dass das wahre Bäume wurden: nun ist ein Teil gerade groß genug, um geerntet (von unten oder besser gesagt: entlang des Blatts auf der Unterseite schneiden!) und gegessen zu werden.

In Salzwasser einige Minuten gegart (die Strünkchen kreuzweise einschneiden) und in wenig Butter geschwenkt lässt den zarten Geschmack am besten zur Geltung kommen. Mit etwas Speck, halbiert gebraten, ist halt traditionell (und eine Kindheitserinnerung für mich) — aber eigentlich schade drum: don’t try this at home! Das Kartoffelpüree (mit gebräunter Butter) ist gerade mild genug als eine feine Ergänzung.

Wir mögen dazu Rotwein. Einen ganz besonderen aus unserem heurigen Urlaub haben wir aufgemacht,  und uns erinnert und geschwelgt (im Jetzt) und uns ein bisschen gesehnt (nach Damals und nach dem nächsten Mal).

Giggelen

So frech wie den Hennen hinter jeden offenen Türspalt giggelen, so frech schauen die Jungpflanzen in den Hochbeeten aus dem Erdreich hervor.

Woher ?

Woher kommt wohl dieses nicht auszurottende Vor-Urteil, dass im Außerfern NICHTS wächst?

Bei uns gedeiht Mais, Getreide allerlei Art, Erdäpfel, Karotten und Zucchini- um nur diese Bilder zu benennen. Vom Heu können wir uns heuer kaum erwehren- wir mähen das 6.Mal!!

Und es ist nicht der beste Sommer von den Wetterbedingungen her.

Dennoch wird im Bezirk NICHT angebaut. Die Beziehung zum Boden und Erde scheint sich zu verlieren. SCHADE!!!! Sehr schade!

Besonderheiten

haben uns Reini und Tini am Sonntag vorbeigebracht. Tomaten von gelb bis schokobraun, einen Kugelzucchini, Chilis mit dem Schärfegrad 5 und 7(= Feuer), Kräuter der unüblichen Art, wie Schokominze und buntlaubiger Salbei. Da Blumen nie fehlen dürfen, eine Jakobsleiter, die beim Grabl vom Donatello die Brücke in den Himmel schlagen wird und einen Lauch der Sternenblüten treibt. Jetzt weiß ich in der Früh gar nicht mehr, wo ich mit dem Schauen anfangen und wo aufhören soll.Eine herrliche Vielfalt haben wir jetzt, gut über die Zeiten verteilt. Langsam sind jene Temperaturen da, die alles zum aufblühen und zum wachsen anregen. Eine Pracht ist er heuer, unser Garten und eine ergiebige Kraftquelle!! Die Freude bekommt gerade recht viel Nahrung!!